Waldbrände im Thüringen Forst so ausgedehnt wie noch nie

Waldbrände haben in diesem Jahr in Thüringen eine so große Fläche erfasst wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie Thüringen Forst am Montag in einer vorläufigen Waldbrandbilanz mitteilte, habe es auf mehr als 22 Hektar gebrannt. 2021 seien es dagegen nur 1,73 Hektar gewesen. Ähnlich hohe Werte wie in diesem Jahr seien nur 2019 mit 21 Hektar und 2004 mit 18 Hektar registriert worden. Horst Sproßmann von ThüringenForst spricht von einem Negativ-Rekord: "Diese 31 Fußballfelder, das ist tatsächlich leider Gottes in diesem Jahr ein Rekord. Auch die Anzahl der Brände ist mit 69 sehr hoch, aber eben die Fläche ist besonders hoch". Nur im Trockenjahr 2003 sei der Wert mit 90 Waldbränden höher gewesen. 2021 seien dagegen nur 10 Waldbrände im Thüringen Forst registriert worden. Die Waldbrandstatistik wird seit 1993 geführt.

Sommer war heiß


Den größten Waldbrand habe es Anfang August im Forstamt Saalfeld-Rudolstadt gegeben. Dort hatte sich ein Feuer auf 7 Hektar ausgebreitet. Der größte Teil der Waldbrände (93 Prozent) habe sich in den Monaten Juni bis August ereignet, in den heißen Sommermonaten: "Die Ursachen sind sehr wahrscheinlich witterungsbedingt. 2022 war ein trockenes Jahr, ein warmes Jahr. Wir haben seit Mai deutlich Niederschläge vermisst, das zog sich dann bis Oktober. Das war sicherlich entscheidend", meint Horst Sproßmann. 

Zukunft (un)gewiss


Solche Waldbrandjahre kann es nun öfter geben, sagt Sproßmann. Er bezieht sich da auf die Klimaforschung, die voraussagt, dass die Anzahl der heißen Tage zunehmen wird. "Tendenziell werden wir mit dem Thema in den nächsten Jahren leider Gottes häufiger konfrontiert", befürchtet Sproßmann. Die Klimaforschung sei da ziemlich eindeutig.

Gefahrenstufen funktioniert gut


Für die Löschung der Brände benötigt es mehr Löschwasserteiche, sagt Sproßmann. Denn anders als in der Stadt gibt es im Wald keine Hydranten, die Wasser zum löschen bereit stellen. Hier muss man in den nächsten Jahren nachbessern, sagt Sproßmann. Aber immerhin funktioniert das Warnsystem gut: "90% der Waldbrände sind tatsächlich bei mittlerer und hoher Warnstufe passiert". Das hilft bei der Vorbereitung für etwaige Löschaktionen.

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