Die vierte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im mitteldeut-schen Einzelhandel endete am heutigen Tag (29.08.2023) in Leipzig erneut ergebnislos und ohne jegliche Annäherung.
Zu Beginn der Verhandlungen forderte die Gewerkschaft ver.di erneut ein neues Angebot, ohne von ihren hohen Forderungen Abstriche zu machen und irgendein Entgegenkommen zu signalisieren. Die Arbeitgeber wiesen darauf hin, dass der Gewerkschaft trotz der aktuell äußerst schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits mehrere Angebote unterbreitet wurden und wiederholten ihr letztes Angebot von 8,5 % zzgl. Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Das Angebot bewegt sich dabei auf dem Niveau anderer Abschlüsse in Branchen, deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit weitaus höher einzuschätzen ist als im Einzelhandel. Gleichwohl zeigten die Arbeitgeber wiederum – ausgehend vom vorliegenden Angebot – Gesprächsbereitschaft. Zum wiederholten Mal lehnte die Gewerkschaft das Angebot je-doch – ohne sich näher und ernsthaft mit dem Inhalt auseinanderzusetzen – ab und ließ die Arbeitgeber völlig im Ungewissen, an welchen Stell-schrauben gedreht werden müsste, um in der Sache weiterzukommen.
„Vor dem Hintergrund der seit Monaten existierenden fehlenden Einigungsbereitschaft der Gewerkschaft sind wir ehrlicherweise ratlos, wie wir in dieser Tarifrunde zusammenkommen sollen. Offensichtlich von der ver.di-Bundeszentrale aus gesteuerte und auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragene taktische Spielchen führen leider dazu, dass den Mitarbeitenden noch immer keine Entgelterhöhung und keine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie zufließen kann.“, so Thomas Jäkel, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.
René Glaser, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Mitteldeutschland, ergänzte: „Wir müssen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen im Blick behalten – in der aktuell äußerst schwierigen wirtschaftlichen Situation dürfen wir die Handelsunternehmen nicht überfordern. Bei vielen Unternehmen ist die Schmerzgrenze bereits bei Weitem erreicht. Die derzeitigen Vorstellungen der Gewerkschaft bewegen sich auf einem völlig unrealistischen Niveau. Jedes weitere Zugeständnis gestaltet sich bereits jetzt als absolute Gratwanderung.“
Die Tarifparteien haben sich auf den 4. Oktober 2023 vertagt.
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