Abwicklung über zertifiziertes Portal
An den Bereitschaftsdiensten vor Ort ändert dieses zusätzliche Angebot nichts, diese bleiben auch weiterhin besetzt.
Als technische Voraussetzung werden lediglich ein Smartphone oder ein Laptop mit Webcam benötigt. "Ansonsten brauchen Sie keine Software oder ähnliches. Die Videosprechstunde wird durch einen zertifizierten medizinischen Anbieter abgewickelt und abgesichert", sagt Streit. "Da geht es ja auch um Patientendaten und es gibt eine ganze Reihe an gehobenen Sicherheitsansprüchen, die gewährleistet werden müssen."
So bekommen Sie den Termin
Ob ein Patient für die Videosprechstunde in Frage kommt, entscheidet der kassenärztliche Bereitschaftsdienst am Telefon unter der 116 117. Dort werden Symptome und Krankheitsverlauf abgefragt. Per SMS oder Mail bekommt man dann einen Link zur Sprechstunde geschickt. "Nicht immer kann aber der Video-Doc endgültig entscheiden, zum Beispiel, wenn sich eine sehr spezielle Erkrankung abzeichnet oder die Beurteilung über den Bildschirm schwierig ist. Dann kann der Arzt immer noch entscheiden, einen Fahrdienst zu schicken oder den Eltern zu raten, mit ihrem Kind in die Bereitschaftssprechstunde zu kommen", erklärt Streit.
Ungeeignet sei das Angebot etwa für Wunden mit Blutungen, bei Brüchen oder ähnlichen Verletzungen in Folge von Stürzen oder anderer Gewalteinwirkung. Dann sollte direkt eine nahegelegene Bereitschaftsdienstpraxis aufgesucht werden. In lebensbedrohlichen Fällen hilft der Rettungsdienst und der Notruf unter 112.
Praktisch: Auch alle relevanten Krankenkassen-Daten werden im Rahmen der Video-Sprechstunde erfasst. Es ist also nicht nötig, die Gesundheitskarte extra später in der Arztpraxis einlesen zu lassen.