Corona-Ausbruch in Wohnheim für Behinderte
In der Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen in Schleiz waren zuletzt insgesamt 23 Menschen positiv auf das Virus getestet worden - 15 Bewohner und 8 Mitarbeitende. Alle befinden sich zurzeit in (Heim-)Quarantäne, die Mitarbeitenden bei sich zu Hause. Die Krankheitsverläufe sind bisher in allen Fällen recht mild. In der Einrichtung soll es bei mehreren Erkrankten so gewesen sein, dass die Heimbewohner zunächst nicht auf Corona getestet wurden, obwohl sie Symptome gezeigt hatten. Die Not- und Bereitschaftsärzte sollen bei der Untersuchung zunächst keine Abstriche gemacht haben. Dies verhinderte wohl eine frühzeitige Entdeckung des Corona-Ausbruchs. Auch der Amtsarzt Dr. Torsten Bossert räumt Fehler ein: „Aus meiner Sicht gab es schon vor einer Woche Hinweise auf erste Erkrankungen, auf die man retrospektiv jetzt hätte vielleicht ein bisschen früher reagieren können.“ Außerdem kündigte er eine gemeinsame Aufarbeitung der Geschehnisse an.Verschärfte Regeln für Veranstaltungen und Feiern
Wegen des Ausbruchs in der Schleizer Wohneinrichtung für Behinderte haben die Behörden des Saale-Orla-Kreises nun die Regeln verschärft. In Schulen und Kitas bleibt vorerst alles beim Alten, dafür gelten ab sofort bei Veranstaltungen strengere Grenzwerte, wie das Landratsamt am Montag mitteilte. Bei öffentlichen Veranstaltungen liegt die Grenze im Freien bei 100 Besuchern, in geschlossenen Räumen bei 50 Menschen. Bei privaten Feiern dürfen höchstens 25 Menschen zusammenkommen. Diese neuen Grenzwerte im Saale-Orla-Kreis sollen erst einmal bis Ende Oktober gelten.