Es ist ein weiterer Schlag gegen die Neonazi-Szene in Deutschland. Erst vergangene Woche hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser die rechtsextreme Gruppierung "Hammerskin" verboten - und heute gab es zu einer weiteren Gruppierung dieser Art zahlreiche Durchsuchungen.
Am Morgen wurden Wohnungen in zwölf Bundesländern polizeilich durchsucht - bewohnt von Mitgliedern der Gruppierung "Artgemeinschaft" -auch hier in Thüringen.
Hier hat die Polizei zwei Objekte in Probstzella und Ilfeld durchsucht. Dabei wurden unter anderem Speere, Wurfäxte, Symbole, Vortragsutensilien, Bücher und Speichermedien beschlagnahmt. Im Landkreis Gotha wurden außerdem Waffen und Munition sichergestellt.
"Mit der "Artgemeinschaft" verbieten wir eine sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung" - so beschreibt sie unsere Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die Vereinigung richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung. Die "Artgemeinschaft" hat rund 150 Mitglieder. Zu der Organisation sollen vor allem Ehepaare, zahleiche Jugendliche und Kinder gehören, die nach germanischen Traditionen erzogen werden. Insgesamt dursuchten die Beamten heute knapp 40 Wohnungen in 12 Bundesländern.
Das Verbot gegen die Vereinigung, die sich häufig in einem Hotel in Thüringen traf, wurde nach Angaben des Innenministeriums seit mehr als einem Jahr vorbereitet. Thüringens Minister für Inneres und Kommunales, Georg Maier, begrüßte das Verbot und die Polizeiaktionen. „Innerhalb einer Woche ist das ein weiterer Schlag gegen die rechte Szene in Deutschland. Das zeigt, wie handlungsfähig der Rechtsstaat ist. Die Artgemeinschaft erfüllte bisher eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Strömungen der extremen Rechten und gefährdete damit die freiheitlich demokratische Grundordnung in besonderem Maße“, sagte er.
