"Wir sind super aufgeregt", verrät Kindergartenleiterin Susanne Weschenfelder. "Es vergeht kein tag, wo wir nicht darüber reden, wie sehr wir uns darauf freuen. Das ist eine wahnsinnige Chance und ein tolles Event, das man wahrscheinlich nur einmal in seiner Erzieher-Karriere erlebt, wenn überhaupt."
Konzept weckt zunächst Skepsis
Den Waldkindergarten in Stadtroda gibt es erst seit zwei Jahren und das Konzept sei am Anfang auch auf große Skepsis gestoßen, sagt Weschenfelder. Die Kinder im Waldkindergarten sind wirklich den ganzen Tag draußen - bei Wind und Wetter, Unwetter mal ausgenommen, geschlafen wird in Hängematten und auch gegessen wird in der freien Natur. Wird es kalt, können sich die Kinder an einem Feuer wärmen. "Das kann man sich am Anfang gar nicht vorstellen, dass das funktioniert, aber das tut es sehr gut und sowohl die Kinder als auch die ErzieherInnen fühlen sich bei uns sehr wohl", schwärmt die Leiterin.
Das sieht offenbar auch die Jury des Deutschen Kita-Preises ganz ähnlich. Dort heißt es auf der Website: "Die pädagogischen Fachkräfte bieten Aktivitäten wie Schnitzen, Sägen und Bauen an, um den Umgang mit der Natur noch erlebbarer zu machen. Mit einem Tablet halten die Kinder ihre Entdeckungen fest oder recherchieren gefundene Naturphänomene. Der Sozialraum ist Teil des Kita-Alltags, etwa indem die Kinder beim benachbartem Agrarunternehmen den Traktoren zuschauen oder Obst einkaufen. So macht der Waldkindergarten Spaß!"
Auf Gewinner wartet beachtliches Preisgeld
Der Titel "Kita des Jahres" ist aber nicht nur eine tolle ideelle Auszeichnung und Anerkennung für die Arbeit der ErzieherInnen, auch das Preisgeld kann sich sehen lassen! 25.000 Euro warten auf den Gewinner des ersten Platzes und die vier zweiten Plätze werden mit 10.000 Euro dotiert.
Geld, das der Waldkindergarten wohl zu investieren wüsste. Momentan nutzen die ErzieherInnen und Kinder nämlich ein Ausweichquartier im Dorfgemeinschaftshaus Gernewitz, falls das Wetter mal zu ungemütlich ausfällt. Gepachtet hat der Kindergarten aber ein eigenes Waldgrundstück bei Stadtroda, dem aber eine Schutzhütte fehlt - hier gibt es baurechtliche Probleme. Susanne Weschenfelder erklärt: "Da kämpfen wir bis heute dafür, dass diese Probleme schnell geregelt werden und gehen das aktuell bis in die Politik. Wir bitte darum, dass es endlich klare Regelungen für Waldkindergärten gibt, damit wir endlich zurückziehen können und damit auch zukünftige Waldkindergärten nicht mehr die gleichen Probleme haben wie wir."