ThüringenForst warnt: Im Wald und auf Wiesen auf Zeckenschutz achten

Wer in Thüringen im Wald unterwegs ist, sollte sich vor Zecken schützen. "Fachleute befürchten, dass durch den Klimawandel nicht nur die heimischen Zecken aktiver sind und damit ein höheres Infektionsrisiko herrscht, sondern dass auch neue Zeckenarten nach Deutschland einwandern – und mit ihnen bisher unbekannte Infektionskrankheiten“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Jährlich erkranken laut ThüringenForst im Freistaat rund 400 Personen an zeckenübertragener Borreliose, ein knappes Dutzend an der gefährlichen Hirnhautentzündung (FSME). Als Risikogebiete gelten insbesondere Süd- und Ostthüringen. Gegen Letztere kann geimpft werden. Die in Thüringen zunehmend vorkommende, aus Südosteuropa eingewanderte Auwaldzecke kann laut Thüringenforst zusätzlich gefährliche Rickettsien übertragen - dabei handelt es sich um Bakterien, die etwa Fleckfieber verursachen können.

Karte zeigt bundesweite Risikogebiete


Vor allem Süd- und Ostthüringen gelten als FSME-Risikogebiet. Eine Online-Karte des Robert Koch Instituts zeigt, wo die Gefährdung in Deutschland besonders hoch ist. Bundesweit besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion neben Südost-Thüringen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg.

Durch Achtung und Impfung Krankheiten zuvor kommen 


Oft bleibt die Borreliose wegen grippeähnlicher Krankheitszeichen unerkannt. Die Betroffenen, oft Forstleute, Jägerinnen und Jäger oder Waldbesitzende - aber auch regelmäßige Waldbesuchende, versäumen deshalb häufig die rechtzeitige Antibiotika-Behandlung. Gegen die ebenfalls durch Zecken übertragbare, deutlich seltenere, gleichwohl gefährliche virale FSME, an der in Thüringen in den letzten Jahren knapp ein Dutzend Personen erkrankten, können sich Erwachsene wie auch Kinder hingegen impfen lassen. 

Nur mit richtigem Schutz in den Wald gehen 


Um den Kontakt mit Zecken möglichst zu vermeiden, empfiehlt Thüringenforst, Waldwege nicht zu verlassen. Zudem sollten Wanderer keine Wiesen mit hohem Gras überqueren und etwa Lichtungen und Gebüsche meiden. Denn Zecken sitzen gern auf Gräsern und Zweigen vorwiegend in 30 bis 60 Zentimetern Höhe. Kommen Menschen oder Wirtstiere vorbei, können diese die Zecken im Vorbeigehen abstreifen.

Nach einem Waldbesuch sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Auf heller und geschlossener Kleidung sind die dunklen Zecken besser zu erkennen und können frühzeitig abgewehrt werden. So sei es auch ein probates Mittel, die Socken über den Hosen zu tragen, um der Zecke den Weg vom Kleidungsstück zur Haut zu verwehren. Auch Haus- und Hoftiere sollten nach Zecken untersucht werden.

(red/ mit dpa)

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