Super-Sommer für Wespen - Was Sie tun sollten, und was nicht!

Sie sind gelb-schwarz, sie summen um unser Essen – und sie sind alles andere als beliebt: die Wespen!

Dieser Sommer ist der Super-Sommer für die stechenden Insekten, denn die Tiere lieben es heiß und trocken. Von August bis September erreichen die Wespenvölker im ganzen Land ihren Populationshöhepunkt. Doch sie können trotzdem noch draußen frühstücken, braten oder ihren Nachmittagskuchen genießen, wenn sie diese einfachen Tipps befolgen.

Ganz wichtig: nicht pusten und ruhig bleiben!

Auch wenn es noch so verlockend erscheint, versuchen Sie bloß nicht die Wespe wegzupusten, denn das macht sie erst so richtig wütend. Die Kombination von Kohlendioxid und Wärme in unserem Atem erinnert die Insekten an Stress im Nest und macht sie deshalb aggressiv.
Auch hektisch um sich schlagen oder zu versuchen, die Wespen mit wedeln zu vertreiben, sollten Sie unterlassen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass die Wespen Verstärkung holen und anschließend gemeinsam angreifen.
Versuchen Sie lieber, die Tiere langsam mit einer Zeitung wegzuschieben. Wichtig ist dabei, dass sie ruhig und langsam bleiben, dann sollte Ihnen auch nichts passieren.
Sind die Wespen erst einmal an Ihrem Essenstisch hilft es auch, sie mit Wasser zu besprühen. Durch den sanften Wassernebel denken die Tiere, dass es regnet und fliehen vorerst in ihr Nest.

Weitere Tipps wie Sie verhindern, dass Wespen angreifen:

  • Vermeiden Sie starke Parfums und grell-bunte Kleidung oder Blumenmuster.
  • Waschen Sie Ihren Kindern nach dem Essen den Mund, damit keine Essensreste mehr im Gesicht kleben, die die Insekten anlocken könnten.
  • Decken Sie süße Speisen und Fleisch ab, bzw. räumen Sie das Essen so schnell wie möglich weg.

Rainer Hanke vom Nabu Thüringen rät ebenfalls, eine „Ablenkfütterung“ einzurichten. Dafür nehmen Sie einfach einen Teller mit vergorenen Weintrauben und stellen diesen 10-15 Meter von Ihrem Tisch entfernt auf. Ein Großteil der Wespen sollte sich damit zufrieden geben.

Erste Hilfe-Tipps bei Wespenstichen

Sollen Sie dennoch gestochen werden, gibt es ein paar einfache Hausmittel, die helfen: eine halbe Zitrone, Zwiebel oder auch Rhabarber auf den Stich drücken zum Beispiel. Erst danach macht es Sinn, die gestochene Stell zu kühlen.
Experten empfehlen auch sogenannte "Stichheiler". Diese schütten Wärme- und Elektroimpulse aus, die den Histamin-Ausstoß blockieren. Es ist zwar trotzdem schmerzhaft, aber der Juckreiz wird dadurch unterdrückt.

Obwohl wir alle viel über die Wespen stöhnen, sind es dennoch faszinierende Tiere.
Wir haben für Sie noch ein paar Fakten über die schwarz-gelben Insekten zusammengestellt:

  • Achtung vor den Weibchen! – Denn nur DIE haben Stachel und können Ihnen wehtun. Männliche Wespen sind harmlos. Leider können Sie mit bloßem Auge nicht erkennen, ob sich gerade Frau oder Herr Wespe an Ihrem Kuchenstück zu schaffen macht.
  • Auch wenn Obst und Pflanzensäfte bei Wespen ganz oben auf der Liste der Lieblingsessen sind, sollten Sie Ihr Fleisch trotzdem sichern: Weil Ihre Brut tierisches Eiweiß zur Entwicklung braucht, schnappen Sie sich auch Steaks, Würste und Co.
  • Das Umhergeschwirre im Garten kann Sie noch so sehr nerven: Einfach mal so ein Wespennest zerstören dürfen Sie nicht. Alle wild lebenden Tiere stehen unter Naturschutz. D. h. sie dürfen nicht ohne triftigen Grund gefangen, verletzt oder gar getötet werden. Ansonsten droht Ihnen in Thüringen ein Bußgeld bis zu 50 000 Euro. Sollten Sie dennoch das Nest entfernen wollen, holen Sie sich am besten professionelle Hilfe. Je nach Saison kostet eine Wespennest-Entfernung im Schnitt zwischen 80 und 150 Euro.
Wespenplage in Thüringen

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