Marschieren gegen Kinderdemenz
Kinderdemenz ist eine tödliche, bisher kaum erforschte Stoffwechselkrankheit. Die betroffenen Kinder erblinden, leiden unter Epilepsie und verlieren nach und nach ihre motorischen Fähigkeiten. Mit der Krankheit geht eine geringe Lebenserwartung einher: Die meisten Betroffenen sterben vor ihrem 30. Geburtstag. Die NCL-Stiftung setzt sich für die Forschungsförderung zu der seltenen Krankheit ein – nur rund 700 Kinder sind in Deutschland daran erkrankt, weltweit etwa 70.000. Bislang gibt es kaum wirksame Therapien und auch keine Heilungsmöglichkeiten. Spendenmarsch-Veranstalter Jan Hähnlein engagiert sich schon seit 2015 für die Arbeit der Kinderdemenz-Stiftung und hat schon viel Geld gesammelt. Er war damals durch einen Fernsehbericht auf die Krankheit aufmerksam geworden. „Das hat mich sehr betroffen gemacht, wie die Kinder darunter leiden und daran auch sterben. Deswegen hab ich mir das dann als Ziel gesetzt, hier irgendwo mitzuhelfen und das Ganze zu unterstützen und für die Forschung Geld zu sammeln“, berichtet Hähnlein. Er selbst wird natürlich auch für den guten Zweck mitmarschieren.50 Kilometer in 12 Stunden
Der Spendenlauf in Frömmstedt wird unter anderem von der Bäckerei Bergmann unterstützt. Daher befindet sich der Start-Ziel-Bereich auch an der Backstube in Frömmstedt. Dieses Jahr findet der Marsch zum ersten Mal statt, soll ab sofort aber jährlich durchgeführt werden. Der nächste Termin ist am 8. Mai 2021. Für die knapp 300 Teilnehmer geht es morgen (10.10.) um 7 Uhr los. 12 Stunden Zeit sind dann, um die 50 Kilometer lange Strecke zu absolvieren. Diese führt auf einem Rundkurs ab Frömmstedt in Richtung Bad Frankenhausen und dann über Heldrungen und Kindelbrück zurück nach Frömmstedt. Auf der Strecke stehen vier Verpflegungsstationen für die Läufer bereit. Außerdem hilft der ASB Sömmerda bei kleineren Wehwehchen und Verletzungen. Jeder Starter hat 40 Euro Teilnahmegebühr bezahlt – dieses Geld geht zu 100 Prozent an die NCL-Stiftung. Dafür erhält jeder Finisher eine Medaille im Ziel überreicht.Unter Corona-Bedingungen
Ursprünglich sollte der Spendenmarsch bereits am 2. Mai diesen Jahres starten – doch Corona machte Jan Hähnleins Plänen einen Strich durch die Rechnung. Nun wird der Marsch endlich nachgeholt – unter Pandemie-Bedingungen. Im Start- und Zielbereich sowie an den Verpflegungsstationen herrscht für alle Maskenpflicht. Außerdem wird natürlich auf die Abstände zwischen den Läufern und die Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln geachtet. Jeder Teilnehmer muss außerdem einen Ablauf- und Hygieneplan unterschrieben vor dem Start abgeben. Zuschauer im Start-Ziel-Bereich sind wegen Corona nicht erwünscht. „Aber wenn jemand an der Strecke steht und uns anfeuern will, kann er das gerne tun“, so Hähnlein. Außerdem stehen an den vier Verpflegungsstationen Spendendosen, die gerne befüllt werden dürfen: In Seega, Bad Frankenhausen, Heldrungen sowie in Kannawurf kann für die Arbeit der Kinderdemenz-Stiftung gespendet werden.