Tablet und Laptop statt Tafel: Warum digitales Lernen auch in der Grundschule schon wichtig ist

Aus der Schule werden viele noch den nassen Tafelschwamm und die dreckigen Kreidefinger kennen. Auch der Zeigestab durfte da nicht fehlen. Heutzutage ist das nicht mehr so. Der Unterricht in der Schule hat sich unserem digitalen Zeitalter angepasst.

Wenn Eltern in den Lehrplan ihrer Kinder gucken, erschrecken Sie teilweise über die vielen digitalen Unterrichtsmittel in der Schule. Der Zeigestab von damals ist heute die Maus auf dem Computer. Gelernt wird auf dem Tablet. Doch warum ist das so und ist das überhaupt sinnvoll?

Unterricht hat sich verändert


Annette Hoberg, Grundschullehrerin in Erfurt, hat den digitalen Wandel in der Schule mitgemacht und erlebt. Sie erzählt, dass das Unterrichten von vor 20 Jahren ganz anders war, als es jetzt der Fall ist. Gerade der Umgang mit den digitalen Medien ist ein sehr viel betrachteter Aspekt.


"Es gibt hier zwei Seiten der Betrachtung. Der Umgang mit digitalen Medien in einer digitalen Welt ist sehr wichtig zu erlernen. Es werden andere Fähigkeiten erwartet, als das früher mal der Fall war. Auf der anderen Seite wird das Lesen immer noch am Besten mit einem Buch gelernt", sagt Hoberg. 

Auch das Schreiben wird heutzutage noch auf Papier und mit Füller beigebracht, doch bei einigen ist das schwieriger als gedacht. "Durch die frühe Erziehung mit digitalen Geräten, auch zu Hause, treten oft Unkonzentriertheiten und unterschiedliche Verständnisprobleme auf. Die Lehrer haben hierdurch unterschiedliche Leistungsstände bei den Schülern erkannt. Dadurch kommt man im Stoff nicht voran. Einige Schüler langweilen sich schon, wohingegen andere Schüler die extra Stoffbehandlung brauchen, um den Unterrichtsinhalt zu verstehen", erklärt die Lehrerin.

Gesellschaftlicher Wandel macht nicht halt vor der Schule


Trotzdem möchte sie sich nicht dem einfach gedachten "Früher hatten wir das doch auch nicht und wieso brauchen die jungen Leute das jetzt" hingeben. "Fakt ist, dass sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt. Auch Schule hat diese gesellschaftliche Entwicklung mitgemacht", sagt sie. "Wir können uns vor digitalen Unterrichtsformen nicht verstecken, vor allem nicht in der heutigen, digitalen Welt."

Schlussendlich muss gerade bei der Nutzung von digitalen Medien ein gesundes Mittelmaß gefunden werden, sodass die Schüler langsam an die digitale Welt herangeführt werden. Auch die Lehrer gehen dies Stück für Stück und vor allem spielerisch an.

"Wir wollen damit erreichen, dass die Kinder das IPad nicht nur als Spielgerät sehen, sondern auch als ganz normales und praktisches Arbeitsgerät." Diesen Zweck erfüllt es auf jeden Fall. Und vielleicht können die Eltern ja dann sogar noch etwas von ihren Kindern lernen.

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