Jeder Mensch ist unterschiedlich
Erstmal müsse man mit einem Missverständnis aufräumen: die alleinige Anzahl der Stunden Schlaf ist noch nicht entscheidend, sagt Janin Holzwig, Schlafexpertin am Wald-Klinikum-Gera: "Jeder Mensch ist unterschiedlich." So gäbe es Menschen, die kommen prima mit fünf Stunden Schlaf aus, andere brauchen neun. Und auch, dass ältere Menschen mehr schlaf brauchen sei ein Mythos: Senioren schlafen öfter zwischendurch und dann in der Nacht weniger.
Dementsprechend gibt es keine gute und schlechte Einschlafzeit. Das hänge von jedem Mensch individuell ab. Allerdings gibt es einen Tipp, gerade wenn die Tage jetzt länger werden: "Am besten ist es, einen Rhythmus beizubehalten", sagt die Schlafexpertin. Dann würde der Körper automatisch das Schlafhormon Melatonin bilden, was uns schneller einschlafen lässt, auch wenn es draußen noch heller ist.
Zu viel Schlafen würde Janin Holzwig jedoch auch nicht empfehlen: "zu viel Schlaf ist auch nicht gut, also je länger man schläft und dann wahrscheinlich auch gerade in so einer REM-Phase, in einer traumschlaf Phase, aufwacht, umso müder fühlt man sich. So Power-Naps am Tage, die sind wieder gut, die sollten aber auch nicht länger als 10 bis 20 Minuten sein, weil sonst wieder die Gefahr besteht, dass man dann so eine REM-Phase, seine Traumphase reinkommt und man sich danach dann noch müder und kaputter fühlt." Das wäre auch der Grund, warum man sich manchmal müder fühlt als vor dem Schlafen.
"Intervallschlaf" der neue Trend
Stars wie Christiano Ronaldo schwören darauf: Interwallschlafen, also immer nur eine kürzere Zeit mit Wachphasen dazwischen. Dr. Sven Rupprecht vom Uniklinikum Jena rät davon ab: "Davon halte ich nichts, weil es die normale Schlafarchitektur kaputt macht und der normale mitteleuropäische Mensch schläft nun mal nachts und nicht am Tag." Aber für eines ist Schlaf wichtig, das Abnehmen: "Im Schlaf gibt es zwei Hormone beziehungsweise es gibt dieses Abnehmen Hormon Ghrelin und wenn man einen gesunden Schlaf hat, ist es deutlich einfacher abzunehmen, weil dieses Ghrelin, das ist so ein appetithemmdendes Hormon im Schlaf halt mehr ausgeschüttet wird. Wenn der Schlaf gestört ist, wird das Leptin mehr produziert, das ist appetitanregend, so dass Leute, die einen schlechten Schlaf haben in der Regel auch schlechter abnehmen können", erklärt die Schlafexpertin Janin Holzwig.
Und auch eine andere Sache ist Quatsch: "Wir schlafen bei Vollmond nicht schlechter", sagt Janin Holzwig. Das liege mehr an mehr Licht, das so ein Vollmond erzeugt.