Auch in Thüringen haben Kriminelle bei Sprengungen von Geldautomaten in diesem Jahr schon reichlich Beute gemacht. Bei vier Attacken auf Automaten von Januar bis Ende Juni haben Diebe nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) bereits etwa 380 000 Euro erbeutet. 2022 waren es bei fünf Sprengungen innerhalb des ersten Halbjahrs etwa 360 000 Euro gewesen.
Die Kriminellen nutzten dem Thüringer LKA zufolge vor allem Festsprengstoffe. Wie häufig die Täter geschnappt werden, dazu machte das LKA keine Angaben: «Eine Aufklärungsquote kann nicht genannt werden, da einige Verfahren von Staatsanwaltschaften anderer Bundesländer bearbeitet werden und hierzu keine Rückmeldung erfolgt.»
Im Juni hatte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) gesagt, dass auch die Banken in die Verantwortung genommen werden müssten, um Sprengungen vorzubeugen. Banken sollten die Automaten sicherer machen und etwa Systeme einbauen, die die Geldscheine bei einer Sprengung wertlos machten. Es gehe auch um Sicherheit und darum, Schaden von Menschen abzuwenden.
Im Vergleich zu manch anderen Bundesländern sind Geldautomatensprengungen kein Massenphänomen in Thüringen. Das zeigen etwa sogenannte Häufigkeitszahlen des Bundeskriminalamts (BKA) für das vergangene Jahr. Demnach gab es in Thüringen 8 Sprengungen von Geldautomaten pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. In Sachsen (10), Sachsen-Anhalt (9) und Brandenburg (9) bewegten sich die Werte auch in diesem Bereich. Deutlich höher waren sie dagegen in Nordrhein-Westfalen (182), Niedersachsen (68) und Rheinland-Pfalz (56).
(dpa)
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