Lucie zu erschöpft für mehrere Rettungsversuche
Am Samstag, den 15. Juli 2023, wurden die Einsatzkräfte zur Tierrettung alarmiert. Die erste Herausforderung am Einsatzort war die Anfahrt. Diese konnte letztendlich nur mit Quad und Einsatzleitwagen stattfinden. Neben den Rettungskräften an Land war auch die Wasserwacht mit einem Schlauchboot im Einsatz.
Vor Ort wurde schnell klar, dass der Zustand von Lucie alarmierend war. Offensichtlich stand das Pferd bereits längere Zeit im Wasser und war sehr erschöpft.
Der erste Rettungsversuch baute darauf auf, dass Lucie mit ausreichend Ausdauer und Willen mithilft: Die Stute sollte mit Unterstützung einer Winde den ca. 8 Meter tiefen Abhang schräg hinauf kommen. Dazu musste zuerst der Hang von Ästen, Totholz und auch einem Baum befreit werden. Allerdings war Lucie bereits zu geschwächt und schaffte den Anstieg aus eigener Kraft nicht mehr.
Für den nächsten Rettungsversuch sollte das Pferd mit Unterstützung von zwei Lufthebekissen als Auftriebskissen mit dem Boot der Wasserwacht flussaufwärts zu einem flacheren Gebiet gezogen werden. Mit dieser Herangehensweise war Lucie allerdings nicht einverstanden und wehrte sich.
Letzte Lösung: Teleskoplader
Auf der Suche nach einer Lösung fiel den Rettungskräften eine Methode ein, die sie Jahre zuvor bereits bei einem verkeilten Pferd angewandt hatten: Die ca. 600 kg schwere Lucie musste aus dem Wasser gehoben werden. Dank der Einsatzkräfte von FFW Möschlitz, die gleichzeitig auch in der ortsansässigen Agrar-Genossenschaft arbeiten, wurde ein Teleskoplader zum Einsatzort gebracht, wurde ein Teleskoplader an den Einsatzort gebracht. Der völlig erschöpften Stute wurden ein Schwerlastgeschirr und zwei Rundschlingen angelegt und sie wurde aus dem Wasser gezogen.
(Foto: Die erschöpfte Lucie wird aus dem Wasser gehoben / Ronny Hofmann)
Eine Tierärztin versorgte das Tier vor Ort mit Schmerz- und Aufbaupräparaten und behandelte die Wunden. Nach einer Ruhezeit konnte Lucie gegen 18 Uhr mit Hilfe des Teleskopladers aufstehen und den etwa 2,5 km langen Heimweg zu ihrer Koppel antreten.
(Foto: Ruhepause nach der Rettung / Ronny Hofmann)