Nacktwandern verbindet FKK und Liebe zur Natur
Gibt's nicht? Gibt's sehr wohl, denn "Nacktwandern" ist nicht nur in Deutschland erlaubt, sondern auch durchaus beliebt. "Man kommt zum Nacktwandern, wenn man mal etwas anderes erleben möchte, wenn man dieses Gefühl der Freiheit verspüren möchte", erklärt Martin Nitsche aus Pirna, er ist der Vorsitzende des Vereins der Nacktwanderfreunde. "Wer zum Beispiel sowieso schon zum FKK-Strand oder Seebaden geht und gerne wandert, der fragt sich vielleicht, wie man diese Hobbys miteinander verbinden kann."
Erste Ängste sind schnell ausgeräumt
Schaut man im Internet, sieht man, dass sich die Freunde des hüllenlosen Wanderns oft und in ganz Deutschland zum geneinsamen Wandern verabreden. Gerade für Neueinsteiger kann das auch etwas Sicherheit schaffen, wenn man sich nicht gleich allein im Adamskostüm auf den Wanderweg macht. Anfängliche Vorbehalte und Ängste sind dann schnell aus dem Weg geräumt, sagt Nitsche. "Am Anfang hat man erstmal gedacht, huch, jetzt ziehen sich alle aus - aber wenn man dann mal fünf Minuten unterwegs ist, beginnt man wieder, seine eigene Haut zu spüren, die Sonne, den Wind. Das ist alles wesentlich intensiver, als wenn man mit Kleidung unterwegs ist."
Akzeptanz im Osten Deutschlands höher
Im Osten sei die Akzeptanz der "Textilwanderer", wie Nitsche sie nennt, gegenüber den Wander-Naturisten eigentlich immer sehr hoch. Das liege daran, dass hier die FKK-Kultur generell schon historisch etwas etablierter sei. "Negatives Feedback muss man in Thüringen oder Sachsen wirklich sehr lange suchen. Hier kommt man eher mal mit den Leuten ins Gespräch oder hört ein erstauntes 'Euch gibt's ja wirklich'", lacht Nitsche.
Ganz auf Nummer sicher wandern Nackedeis übrigens auf sogenannten Nacktwanderwegen. In Deutschland gibt es davon mittlerweile zwei: den 18 Kilometer langen "Harzer Naturistenstieg" und den 10 Kilometer langen "Naturistenweg Undeloh" in der Lüneburger Heide.