Nach Angriff auf Journalisten - Angreifer auf freiem Fuß

Gut einen Monat nach dem Angriff von mutmaßlich Rechtsextremen auf Journalisten im Eichsfeld sind die Täter weiter unbekannt. Es gebe zwar Fotos, die Identifizierung der abgebildeten Menschen sei aber schwierig.

Es soll nun geprüft werden, ob die Fotos authentisch sind, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Dirk Germero "Die Fotos wurden erst den Medien und dann uns angeboten. In solchen Situationen überprüfen wird immer der Weg der Beweismittel überprüft", so Germerodt. 
Anhaltspunkte für eine Manipulation der Fotos gebe es bislang nicht. Die Beratungsstelle ezra für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt hat die Staatsanwaltschaft Mühlhausen scharf kritisiert - ohne einen tatsächlichen Hinweis auf eine vermeintliche Manipulation der Fotos zu nennen, erzeugt der Sprecher der Staatsanwaltschaft in der Öffentlichkeit das Bild von lügenden Opfern neonazistischer Gewalt, sagte ezra-Beraterin Theresa Lauß. Aber auch aus dem Bundestag kommt Kritik. So betreibe die Staatsanwaltschaft laut der Bundestagsabgeordneten der Linkspartei, Martina Renner,  eine unsägliche Täter-Opfer-Verdrehung, wenn öffentlich und vollkommen haltlos gemutmaßt wird, die Journalisten hätten die Fotos manipuliert. Außerdem trete das den Schutz der Pressefreiheit mit Füßen.

Ende April waren zwei Journalisten im Eichsfeld von maskierten Männern in einem Auto verfolgt und körperlich attackiert worden. Die Angreifer raubten nach Angaben des Landeskriminalamts die Kamera- und Fotoausrüstung der Journalisten. Ausgangspunkt des Konflikts sollen Foto- und Filmaufnahmen der beiden Journalisten vom Grundstück des Thüringer NPD-Landesvorsitzenden Thorsten Heise gewesen sein.

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