Mühlhäuser Strickwaren-Firma stellt Produktion für Mundschutze um
Beispielsweise die Firma Strickwaren Peterseim aus Mühlhausen will mithelfen und stellt deshalb jetzt auch die dringend benötigten Mundschutze her. Dafür musste die Produktion natürlich entsprechend angepasst werden, wie uns Chef André Niemann im LandesWelle Thüringen-Interview verraten hat: „Die größte Herausforderung ist, dass das Material ein anderes ist. Wir arbeiten sonst mit gestrickten Stoffen; jetzt haben wir keine gestrickten Stoffe, weil die für die Masken ungeeignet sind. Insofern ist das Handling anders. Und eine Herausforderung ist auch, die Stoffe ranzubekommen, weil wir sonst die gestrickten Stoffe selbst herstellen können.“Das ambitionierte Ziel der Firma: 1.000 bis 1.200 Stück pro Tag zu produzieren. Kostenpunkt für den Verbraucher: 5,95€.
Mundschutze nicht für Krankenhäuser geeignet
André Niemann macht aber auch ganz klar, dass die hergestellten Mundschutze kein medizinisches Produkt ist. Er ist nicht zertifiziert oder zugelassen, was in der Kürze der Zeit gar nicht schaffbar ist. Stattdessen sollen sie dem persönlichen Schutz gelten, um das Virus nicht über Tröpfchen weiterzutragen.Produktionsausbau auch für Mitarbeiter von Vorteil
Aber nicht nur Menschen, die sich von den Mundschutzen mehr Sicherheit für sich und ihre Mitmenschen wünschen, profitieren von dem erweiterten Angebot, auch die Mitarbeiter. André Niemann: „Es gibt uns die Gelegenheit, dass wir nicht alle Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, denn der klassische Textilmarkt ist eingebrochen. Deshalb sind wir dankbar, unsere Mitarbeiter auf diese Weise beschäftigen zu können. Und das, was uns an anderer Stelle an Umsatz fehlt, dass wir das wenigstens ansatzweise durch die Produktion von Masken ausgleichen können.“Sonneberg näht zusammen Mundschutze
Auch in Sonneberg macht eine Aktion von sich reden: Dort soll bis Ostern für jeden der 23.000 Einwohner ein Mundschutz genäht werden. Ein Nähmuster finden Sie auf der Homepage von Sonneberg.Und wer Hilfe beim Nähen braucht, bekommt die von einem ortsansässigen Unternehmen, so Bürgermeister Dr. Heiko Voigt: „Wir gehen auf einen weiteren Unternehmer zu: das ist die Firma Martin-Bären, die auf Hochtouren arbeiten. […] Jeder, der sich beteiligen möchte, kann das tun. Das ist gleichzeitig auch eine Förderung unserer kleinen Wirtschaft. Das ist ein Kleinunternehmen und wenn die jetzt die Möglichkeit haben, sich wirtschaftlich zu betätigen, ist auch dieser Sinn und Zweck erfüllt.“
Genähte Mundschutze als Schutz für anderes
Aber wie sinnvoll ist überhaupt die Nutzung dieser Mundschutze? – Für Klinikpersonal sind sie nicht entwickelt und zertifiziert. Privatpersonen können sie dennoch nutzen. Allerdings weniger als Schutz vor dem Virus, als vielmehr als Schutz für andere. Die genähten Mundschutze halten beispielsweise Speichel- und Schleimpartikel davon ab, überall herumzufliegen und verringert so das Risiko, das bereits Infizierte weitere Menschen anstecken. Bei kleineren Partikeln helfen sie nicht.Richtige Handhabung ist ebenfalls wichtig
Außerdem ist es wichtig, mit den Mundschutzen angemessen umzugehen, sonst ist auch der geringe Schutz nicht vorhanden.Dabei gilt:
- Befestigen Sie die Maske eng an Ihrem Gesicht und ziehen Sie diese über Nase und weit über das Kinn.
- Wechseln Sie den Mundschutz, sobald er feucht wird.
- Benutzen Sie ihn stets nur einmal.
- Entsorgen Sie ihn anschließend in einem geschlossenen Müllsack
- Waschen Sie sich im Anschluss die Hände mit Seife und desinfizieren Sie diese.