Wer angesichts des kalten und feuchten Frühjahrs gehofft hat, dass in Thüringen im Sommer weniger Stechmücken unterwegs sind, hat sich getäuscht. Das Wetter der vergangenen Wochen biete ideale Brut- und Wachstumsbedingungen für die kleinen Blutsauger.
Mücken können auch hier viele Krankheiten übertragen
Wo früher ein einfacher Mückenstich bestenfalls nur ein juckendes Ärgernis war, kommt es mittlerweile auch in unseren Breiten immer öfter zu Krankheitsübertragungen. Stechmücken wie die eingewanderte Asiatische Tigermücke, die über 20 für den Menschen potenziell gefährliche Viren übertragen kann, sind ebenso in ganz Deutschland verbreitet wie die hier heimische Hausmücke. Und auch beim Stich der Hausmücke gilt Vorsicht, denn es kann das Westnil-Virus übertragen werden. Dieses verläuft glücklicherweise in etwa 80 Prozent der Fälle harmlos, kann aber in seltenen Fällen eine Hirnhautentzündung hervorrufen.
Schutz vor Mücken - so klappt's
Am besten ist es natürlich, wenn sich die Mücken in dicht besiedelten Gebieten nicht massenhaft vermehren können. Das Bundesumweltamt rät daher:
- Regentonnen mit engmaschigen Netzen abdecken - hier entwickeln sich die Mückenlarven
- kontrollieren sie ihren Pool regelmäßig auf Mückenlarven und entfernen Sie diese
- Vermeiden Sie lang stehende Wasseransammlungen in Blumenuntersetzern, Vogeltränken und ähnlichem im Garten - die Tigermücke braucht für die Eiablage nur einige Zentimeter Wassertiefe
So wird das Zuhause mückensicher
- Fliegengitter am Fenster halten auch die Mücken fern - so kann man in Sommernächten beruhigt lüften
- Mücken werden von blumigen Parfums und Deos angezogen - besser im Sommer auf neutralere Düfte ausweichen
- da Mücken so geruchssensibel sind, mögen sie manche Düfte auch gar nicht - zum Beispiel in Form von Duftkerzen oder Aroma-Ölen: Zitronella, Sandelholz, Eukalyptus, Zedernholz, Zimt und Bergamotte vertreiben die Plagegeister
- Wer weniger Haut zeigt und lange Kleidung trägt, macht es den Mücken schwerer - ist im Sommer aber zugegeben auch nicht so angenehm
- zuletzt gibt es natürlich auch die chemische Keule in Form von im Handel erhältlichen Mückensprays und Schutz-Lotions
Was tun, wenn's schon juckt?
Auch wenn der Mückenstich schon passiert ist, gibt es einige Hausmittel, die Abhilfe schaffen. Am besten so früh wie möglich nach dem Stich anwenden:
- einige Tropfen Essig, der Saft einer aufgeschnittenen Zwiebel oder eine frische Scheibe Ingwer lindern den Juckreiz und desinfizieren
- auch Quark wirkt kühlend und entzündungshemmend
- ein erhitzter Löffel oder heißes Wasser neutralisieren das Mückengift, dessen Eiweißproteine bei über 45 Grad zerstört werden - bei der Anwendung bitte vorsichtig sein, sonst drohen Verbrennungen
(red/ mit dpa)