Er unterstütze darum das Ziel der Bundesregierung, die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen. In großen Teilen des Landes dürfte jedoch eine nennenswerte Erschließung von Geothermie ohne Nutzung von Tiefengeothermie nicht möglich sein. Diese Projekte, das zeige das Beispiel in der Thüringer Landeshauptstadt, erforderten einen hohen Planungsaufwand und enorme Anfangsinvestitionen. Nach Meinung von Stengele überwiegt jedoch der Vorteil - die Unabhängigkeit von Rohstoffen.
Planungen in Erfurt und Nordthüringen
Deshalb sei es aus seiner Sicht «unabdingbar, dass die Bundesregierung auch Pilotprojekte initiiert und unterstützt, die die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der petrothermalen Tiefengeothermie demonstrieren». Genutzt werde die in der Tiefe zunehmende Wärme des Gesteins, indem in der Regel Wasser von der Erdoberfläche zugeführt wird, das sich erhitzt. Dieser Energiequelle werde bei der finanziellen Förderung durch den Bund bisher vernachlässigt, so der Minister. Durch eine Bundesunterstützung würde die Investitionsschwelle für Stadtwerke gesenkt und mehr Projekte ermöglicht.
Stengele bescheinigte den Stadtwerken Erfurt eine fortgeschrittene Planung. Bis zu 40.000 Haushalte könnten auf lange Sicht durch Erdwärme aus bis zu fünf Kilometer Tiefe versorgt werden. Die Kosten - allein für die Probebohrung würden etwa 40 Millionen Euro fällig - könnten die Stadtwerke nicht allein aufbringen. Eine Probebohrung ist für 2027 angekündigt. Auch bei den Eichsfeldwerken in Nordthüringen gibt es laut Stengele mit Partnern zusammen Geothermie-Planungen.
(dpa)