"In der ersten Januarwoche hatten wir eine große Entsorgungsaktion in Windehausen", berichtet Matthias Marquardt, Bürgermeister der Landgemeinde Heringen/Helme, zu der der Ortsteil Windehausen gehört. "Die Menschen konnten am 1. Januar alles rausstellen, was vom Hochwasser beschädigt war und das wurde mit großer Kraftanstrengung von den Stadtwerken Nordhausen alles entsorgt, so dass der Ort äußerlich aussieht, als ob nie was gewesen ist."
Hinter den Türen sieht es anders aus. Während einige Häuser kaum etwas vom Hochwasser abbekamen, wurden andere stark beschädigt oder sogar unbewohnbar.
"Wasser stand 30 Zentimeter hoch im Haus"
So erging es auch den Eltern von LandesWelle-Hörerin Diana Abdellaoui. Alle Möbel, Türen, Zargen Fußböden, Tapeten und Hausrat im Haus sind dem Hochwasser zum Opfer gefallen und mussten entfernt werden. Die Senioren können vorerst nicht in ihrem Haus wohnen und kamen bei Verwandten unter - eine Dauerlösung sei das aber nicht.
Obwohl das Haus des Ehepaars versichert ist, ist hier nicht auf finanzielle Hilfe zu hoffen - denn aufgrund der Ortslage konnte Hochwasser von vornherein nicht in die Versicherung aufgenommen werden. "Meine Eltern stehen allein mit ihren Kosten da. Ich habe mit der Versicherung telefoniert und viele E-Mails ausgetauscht - da geht allerdings nichts, auch nicht auf Kulanzbasis", beschreibt Diana die Situation. "Meine Eltern haben schon arg zu kämpfe, auch wenn sie jetzt erstmal untergekommen sind, sind sie ja trotzdem aus ihrem gewohnten Lebensumfeld gerissen."
Familie startet privaten Spendenaufruf
Die Familie tut aus eigener Kraft, was möglich ist, steht aber finanziell dabei an der Grenze. Deswegen haben sie im Netz eine Spendenaktion gestartet. Doch nicht nur Geld, sondern auch Möbel und Hausrat würden der Familie weiterhelfen.
Weiterhin sammelt auch die Landgemeinde Heringen/Helme Spenden für alle Opfer des Hochwassers im Dorf. Alle Informationen dazu finden Sie hier. "Sämtliches Geld fließt nach Windehausen, davon bleibt nichts im Rathaus, die Stadt trägt ihre Kosten komplett selbst", sagt Bürgermeister Marquardt. "Wir werden dazu in den nächsten Tagen die Menschen aufsuchen, wir werden mit jedem einzelnen Betroffenen sprechen, um dann aus unserer Sicht zu sagen, wo es am wichtigsten ist, zu unterstützen - das ist natürlich immer eine schwierige Entscheidung." Eng involviert soll dabei vor allem der Ortschaftsrat von Windehausen sein. Das Spendenkonto soll noch eine ganze Weile geöffnet bleiben.