Am 28. September 2018 erschien bei Sony Music das neue Album von Ausnahmesänger MAX MUTZKE.
Max Mutzke, der Soulstar aus dem Schwarzwald, hat sich für sein neues Album die Zeit gelassen, die es brauchte – und dadurch gleichzeitig eine klingende Zeitreise und ein Stück Unvergänglichkeit geschaffen. Die zwölf Stücke auf „Colors“, in einem intensiven Studio-Jahr produziert, eingespielt, gereift und geschliffen, sind größtenteils Coverversionen: „Hip-Hop-Hits zu Motown-Songs“ war die Initialzündung. Wie spielerisch und sorgfältig Max Mutzke und seine Musiker mit den Originalen von Grandmaster Flash & Melle Mel, Warren G. oder Seeed umgehen, sorgt dafür, dass man die Arbeit, die Energie und die Lebenszeit, die in ihnen steckt, erst beim dritten Durchhören erkennt. Von der ersten Note an spürt man allerdings die enorme Leidenschaft und Leichtigkeit, die diese Songs transportieren, das tiefe Glücksgefühl, das gute Musik freisetzt. Und es ist eher ein Wow! als ein Aha-Effekt, wenn man zum ersten Mal einen der Hooks identifiziert und merkt, wie anders, wie neu und wie großartig diese Interpretationen wirklich sind.
„Jeder weiß, dass Max Mutzke ein unfassbarer Sänger ist, aber das, was da jetzt passiert, hat noch keiner erlebt“, ist sich Danny Samar sicher. „Wir haben es echt geschafft, all diese Farben aus ihm rauszuholen“, meint der Bassist mit einem Seitenblick auf Keyboarder Maik Schott und Drummer Tobias Held. Die beiden nicken bekräftigend, neben ihm auf dem Studio-Sofa. Die Musiker von monopunk, die seit sieben Jahren und gut 450 Konzerten mit Max Mutzke zusammenarbeiten, haben das neue Album gemeinsam mit diesem „vielseitigen deutschen Erfolgsmusiker“, wie ihn das ARD Moma neulich betitelte, produziert. Neu im Team ist Torsten Eichen, Betreiber des Studios Granny’s House, der mit dieser Vintage-Idylle das Fundament für die Produktion bereitet und „Colors“ auch als Toningenieur geformt hat. „Die Art, wie wir hier arbeiten, ist die Art, wie jeder gern arbeiten würde“, erkennt Max Mutzke. Dabei hat ihn diese Reise, wie die Musiker den Produktionsprozess immer wieder nennen, weit aus seiner Comfort-Zone geholt. „Irgendwann kamen die Jungs mit einem Vocal-Coach, damit das Englisch stimmt“, erinnert sich Mutzke. „Das war so wie in einem Rocky-Film, wo sie einen alten Weltmeister reinholen, der dann meint: „Jetzt musst du gegen Schweinehälften boxen.“ Für mich eine ganz heftige Schule, wie eine Ausbildung.“
Seit September 2017 leben und arbeiten die fünf Musiker in Hamburg Rissen, unweit der Elbe, an „Colors“. Eigentlich sollten sie hier nur für eine Tour proben, bald sorgte die grundentspannte Arbeitssituation für erste Song-Skizzen. Die entstanden nicht am Laptop sondern gemeinsam an den Instrumenten. Dass man das heute eigentlich nicht mehr so macht, dass die Norm eine Vorproduktion am Computer und dann ein möglichst schnelles Aufnehmen im Studio fordert, wissen sie nur zu gut. Mit ihrer Auffassung, mit der Zeit, die sie sich für jedes Detail und das große Ganze dieses Ausnahmealbums genommen haben, erfüllen sie sich einen Traum, denn: „Jedes der Alben, die wir favorisieren, von James Brown über Prince bis D’Angelo, ist über einen langen, gründlichen Prozess entstanden“, wie Maik Schott weiß. Mit viel Herzblut und Sachverstand haben sie also die Originalsongs seziert, neu arrangiert, Texte studiert und teilweise sogar editiert. Das N-Wort wurde mit „Fellas“ ersetzt (bis auf ein unausweichliches Mal), die Monotonie in Melodie verwandelt, der Groove mit alten Mitteln aktualisiert und gerne auch mal ein Background-Chor mit 48 Spuren aufgenommen, alle von Max, versteht sich, und natürlich nie per Copy/Paste gesetzt, dafür durchgesungen, von vorne bis hinten. „Alles hat hier gemeinsam stattgefunden und wenn alle gegangen sind, wurde nicht separat daran weitergearbeitet“, meint Maik Schott. „Diese Arbeit im Kollektiv hat eine schöne Balance, es ist nicht so eine Ego-Sache. Man merkt: es geht eigentlich nur um Musik und das hat sehr gut funktioniert.“ Max Mutzke sieht es auch deshalb und trotzdem nicht als Widerspruch, dass er „noch nie selbst so involviert bei einem Album“ war.
Jetzt sind sie da, diese erstaunlichen neuen Klangfarben von „Colors“, perfekt gemischt und gemastert von Russell Elevado in New York, dem Soundmann hinter D’Angelos stilprägendem „Voodoo“: Die Anti-Drogen-Hymne „White Lines“ von Grandmaster Flash & Melle Mel, die von Marihuana-Schwaden umhüllte Mitsing-Melodie „I Got 5 On It“ von Luniz, die gesellschaftskritische Allegorie in „Everyday People“ von Arrested Development via Sly Stone, das G-Funk-Juwel „Regulate“ von Warren G und Nate Dogg, der Party-Hit „Men In Black“ von Will Smith (und irgendwie auch Patrice Rushen), außerdem dieser magische „Augenbling“ von Seeed und dazu weitere Ausnahmestücke von Mary J. Blige, OK Kid oder Tom Thaler. Und irgendwann, im Laufe dieses eigenwilligen und wunderbaren Arbeitsprozesses, entstanden auch zwei neue Stücke, gemeinsam. Zum Beispiel „Zu Dir Komm Ich Heim““, eine Liebeserklärung an den Schwarzwald, aus dem der Achtplatzierte, der „Sieger der Herzen“ des Eurovision Song Contest 2004 ursprünglich kommt und in dem er sich nach wie vor zuhause fühlt. Es fügt sich nahtlos in die Reihe der denkwürdigen Chart-Hits auf diesem Album ein, nicht nur, weil es gleich genial produziert ist, sondern vor allem, weil es dasselbe Gefühl verbreitet, ein wohliges Empfinden von allumfassendem „Soul“. Man merkt auch daran, mehr
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