Lebensretter sucht Lebensretter! - Typisierungsaktion in Kölleda

Lebensretter sucht Lebensretter!

Unter diesem Motto könnte man das zusammenfassen, was Andreas Michael aus Kölleda am Wochenende vorhat. Er startet nämlich eine Typisierungsaktion für den Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden e. V. (VKS).

Typisierung geht schnell und einfach 


Bei einer Typisierung lässt man sich unter anderem mit seiner Blutgruppe und anderen genetischen Merkmalen in das zentrale Spendenregister eintragen, in dem dann Kliniken nach passenden Spendern für an Leukämie erkrankte Menschen suchen.

Der Ablauf bei einer solchen Aktion ist ganz einfach: Stäbchen in den Mund, kurzen Abstrich nehmen und als Spender eintragen lassen. Und damit könnten Sie Ihrem genetischen Zwilling vielleicht irgendwann mal das Leben retten!

Andreas beam Anruf nach sieben Jahren 


Andreas selbst ist schon lange in dem Register eingetragen und hatte vor kurzem erst seine erste Spende. "Ich habe mich vor sieben Jahren typisieren lassen, aber erst jetzt kam ein Anruf, dass ich der passende Spender für einen Blutkrebspatienten bin", erzählt er. Andreas hat sofort eingewilligt und wurde daraufhin bei einer Voruntersuchung auf sprichwörtlich Herz und Nieren durchgecheckt. 

"Dann bekommt man das Go und kommt als Spender in Frage. Die eigentliche Spende ist nicht wie der Volksmund immer so sagt 'total schlimm und brutal', sondern es ist ähnlich zum Blutspenden. Man bekommt links und rechts jeweils eine Nadel in den Arm und eine Maschine filtert die Stammzellen aus dem Blut", erklärt Andreas die Prozedur. "Nach drei bis fünf Stunden ist alles erledigt und man kann glücklich nach Hause gehen."

Hoffnung auf Treffen 


Zum Empfänger der eigenen Stammzellenspende darf der Spender zunächst keinen Kontakt haben, das ist in Deutschland gesetzlich so geregelt. Nach vier Monaten bekommt man aber eine Nachricht, ob die Spende erfolgreich war. Nach frühestens zwei Jahren dürften sich dann aber Spender und Empfänger treffen, wenn beide Seiten das wünschen - dazwischen gäbe es die Möglichkeit eines anonymen Briefkontaktes.  "Ich hoffe, dass es geklappt hat und drücke jeden Tag die Daumen. Ich hoffe sehr, dass der Empfänger wieder gesund wird und wir uns eines Tages treffen können", erzählt Andreas gerührt. 

Bei der Hilfe für diesen einen Menschen will es Andreas aber nicht belassen. Damit noch mehr Menschen durch eine Stammzellenspende gerettet werden können, hat er zusammen mit einigen Unterstützern eine Typisierungsaktion auf dem Sportplatz in Kölleda am Sonntag organisiert. "Wir hoffen, dass viele Menschen kommen und die Gelegenheit nutzen." 

13 Uhr geht's los!

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