Thüringen hat gewählt. Die Wahlbeteiligung lag nach aktuellen Ergebnissen bei 73,6 Prozent.
vorläufiges Endergebnis:
Zu diesem Zeitpunkt kommt die AfD auf 32,8 Prozent, gefolgt von der CDU mit 23,6 Prozent. Das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) erreicht bei der Wahlpremiere in der Landtagswahl 15,8 Prozent. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow erhält derzeit 13,1 Prozent der Stimmen. In den Landtag schafft es gemäß vorläufigem Endergebnis auch die SPD mit 6,1 Prozent. Nicht mehr im Parlament vertreten sind die Grünen (3,2 Prozent) und die FDP (1,1 Prozent).
Daraus ergibt sich folgende aktuelle Sitzverteilung:
AFD: 32 Sitze
CDU: 23 Sitze
BSW: 15 Sitze
LINKE: 12 Sitze
SPD: 6 Sitze
Die aktuellen Ergebnisse und weitere Hintergründe zur Wahl in Thüringen erfahren Sie jederzeit auch in den LandesWelle Thüringen Nachrichten.
Erste Reaktionen der Parteien:
AfD Kandidat Björn Höcke sagte zu LandesWelle Thüringen im Interview im Landtag, dass er zunächst die validen Ergebnisse abwarten und dann auf dieser Grundlage der parlamentarischen Sitte folgend zu Gesprächen für die Regierungsbildung einladen wolle.
CDU-Chef Mario Voigt sieht im aktuellen Wahlergebnis den Auftrag zur Regierungsbildung klar bei der eigenen Partei. Er sieht darin die Chance für den politischen Wechsel unter der Führung der CDU.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kündigte in der ARD-Sondersendung seine Unterstützung für Mario Voigt an, eine demokratische Mehrheit und damit Regierung zu bilden.
Die BSW Spitzenkandidatin Katja Wolf nennt das Wahlergebnis in einem ersten Interview nach der Prognose historisch. Es sei einzigartig, dass eine vor fünf Monaten gegründete Partei mit einem zweistelligen Ergebnis in den Thüringer Landtag einzieht. Sahra Wagenknecht sagte in der ARD, sie hoffe, dass das BSW gemeinsam mit der CDU und SPD eine gute Regierung für Thüringen zustande bekomme. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schloss sie dagegen aus.
SPD Spitzenkandidat Georg Maier sagte im Interview im Erfurter Landtag, dass es nun darauf ankommt, eine demokratische Mehrheitsregierung zu bilden und die SPD aufgrund des Ergebnisses nicht diejenige Partei sei, die Gespräche dazu initiieren könne. Die SPD in Thüringen stehe aber immer zu ihrer Verantwortung für das Land.
Grünen-Spitzenkandidatin Madeleine Henfling reagierte emotional auf das starke Abschneiden der AfD. Die Grünen sind laut Hochrechnung derzeit nicht im neuen Thüringer Landtag. Grünen-Spitzenkandidat und bisheriger Umweltminister Bernhard Stengele sagt, die Partei habe dies angesichts der letzten Prognosen bereits erwartet.
FDP Spitzenkandidat Thomas Kemmerich sagte im LandesWelle Thüringen Interview, er sehe den desaströsen Wahlausgang klar als eine Denkzettel-Wahl gegen Berlin und gesteht zu, dass man dem Trend nicht entgegen wirken konnte.