Landesärztekammer begrüßt Landarztquote - "Müssen jetzt handeln"

Im Medizinstudium an der Universität Jena soll künftig eine Landarztquote gelten. Das Kabinett beschloss am Dienstag den Entwurf für das sogenannte Hausärztesicherstellungsgesetz, wie das zuständige Gesundheitsministerium mitteilte.

Der Beschluss sieht vor, einen bestimmten Teil der Studienplätze an Bewerber zu vergeben, die sich nach dem Abschluss für mindestens zehn Jahre zur Arbeit in einem Ärztemangelgebiet verpflichten. Die Quote soll möglichst ab dem Wintersemester 2024/25 gelten. Mit dem Gesetz würden die notwendigen Grundlagen für ein entsprechendes Zulassungsverfahren geschaffen. Es muss nun im Landtag beraten werden.

Ärztekammer begrüßt Landarztquote 


"Seit mehreren Jahren bemühen wir uns, die Zahl der Medizinstudienplätze hier in Thüringen zu erhöhen. Es ist uns gelungen die Zahl der Studienplätze in Jena zu erhöhen und in Erfurt wurde eine neue, private Universität gegründet," sagt Dr. Hans-Jörg Bittrich, Präsident der Thüringer Landesärztekammer. "Jetzt geht es darum, von den Studenten, die ihr Studium hier abgeschlossen haben, möglichst viele auch bei uns im Land zu behalten. Dabei würd die Landarztquote sehr helfen."

In Thüringen ist etwa ein Drittel der knapp 1700 Hausärzte 60 Jahre und älter, wie aus dem im vergangenen Jahr vorgelegten Versorgungsbericht der Kassenärztlichen Vereinigung hervorgeht. Bittrich mahnt: "Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass wir etwas tun. Insofern hoffe ich, dass die Entscheidung des Parlaments positiv ausfällt. Dann muss man ja eben noch fünf Jahre Studium und ein Jahr Praxis dazurechnen, bis dann hier im Land die Landarztquote wirklich wirkt."

Sechs Prozent der Studienplätze für Quote 


Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte den Gesetzentwurf Ende Januar ins Kabinett eingebracht. Die exakte Höhe der Vorab-Quote soll einem Ministeriumssprecher zufolge in einer Rechtsverordnung festgelegt werden. Dabei orientiere man sich an einem Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2020, in dem eine Quote von sechs Prozent der Studienplätze für angehende Landärzte gefordert worden war. 

(red/ mit dpa)

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