Kleiner Kamelle-Knigge: So haben alle Spaß (und reiche Beute) beim Faschingsumzug

Ohne Sie wäre die Faschingszeit nur halb so schön: die Karnevalsumzüge. Bei uns im Freistaat stehen davon am Wochenende und am Rosenmontag wieder etliche an (WO SEHEN SIE HIER AUF UNSERE INTERAKTIVEN KARTE) - und hier kommen natürlich nicht nur die Vereine, die endlich ihre bunt geschmückten Wagen zeigen können, voll auf ihre Kosten, sondern auch die Zuschauer am Rand, die sich auf Party und Kamelle freuen können. 

Damit auch wirklich alle gleichermaßen Spaß am bunten Treiben haben, hier ein paar Tipps für Ihren Umzugsbesuch: 

So ergattern Sie möglichst viele Kamelle:


Stellen Sie sich am besten nicht ganz am Anfang der Umzugsstrecke an den Straßenrand. Nicht nur muss der Zug erstmal so richtig in Gang kommen, hier sind die Kamelle-Werfer meist auch nicht so freigiebig, wie später im Streckenverlauf, wo man schon gut abschätzen kann, wie viel Süßkram noch weg muss. Sollten gar am Ziel des Umzugs auf dem ein oder anderen Wagen noch viele Kamelle übrig sein, kann man sich hier manchmal ganze Hände voll Bonbons und Schokolade abholen. 

Gute Chancen auf Kamelle hat auch, wer fröhlich auf sich aufmerksam macht. Winken, singen und feiern Sie mit den Jecken am besten sogar selbst noch verkleidet - dann kommen die Kamelle wie ganz von allein. 

Nicht ganz unumstritten sind Hilfsmittel wie Eimer, Hüte und natürlich der umgedrehte Regenschirm. Klar, lassen sich so prima die süßen Leckereien direkt aus der Luft fangen, aber achten Sie bitte darauf, dass auch der Nachbar noch was abbekommt - und damit sind nicht die spitzen Speichen des Schirms gemeint. 

So bitte nicht! Das sollten Jecken nicht machen:


Klar, beim Fasching haben alle viel Spaß, aber ein ganz besonderes Erlebnis bleibt es eben für die kleinen Karnevalsfans. Auch an der Umzugsstecke gilt: Lassen Sie Kindern den Vortritt. Niemand mag die Erwachsenen, die auch noch die letzte Schokolade von der Straße wegschnappen, bevor die Kids überhaupt zum Sammeln kommen. 

Wer mit Freunden und Familie zur Strecke kommt, hat auch oft Sekt oder Bier zum gemeinsamen Feiern mit im Gepäck. Alles gut, solange man es mit dem Alkohol nicht übertreibt. Volltrunken am Umzugsrand? Ein absolutes No Go! Auch die leeren Flaschen und Einwegbecher gehören wieder in die Tasche oder richtig entsorgt und auf keinen Fall an den Straßenrand gestellt. 

Die Kamelle-Jagd in allen Ehren, aber bedrängen Sie dafür bitte keine Zug-Teilnehmer oder laufen direkt neben einem Wagen einher. Oftmals gibt es aus guten Gründen Sicherheitsabstände zwischen dem Umzug und dem Publikum. 

Wer haftet eigentlich bei Kamelle-Verletzungen? 


Schräg aber wahr, ab und an kommt es auch mal zu Beulen und kleineren Verletzungen, wenn Bonbons, Schokoriegel und Co. anstatt im Beutel am Kopf eines Jecken landen. Das hat in der Vergangenheit sogar schon Gerichte beschäftigt und deren Urteil ist klar: Wer bei einem Faschingsumzug von geworfenen Süßigkeiten verletzt wird, hat keinen Anspruch auf Schmerzensgeld. Dass bei einem Umzug kleinere Gegenstände geworfen werden, sei üblich, allgemein bekannt und von den Zuschauern erwartbar (Az.: 123 C 254/10).

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