Erfurt hat seinen Umzug diese Woche schon abgesagt, denn die Kosten für Security und Personal sind einfach zu hoch. Die Thüringer Karnevalshochburg Wasungen hält dagegen weiter an ihrem Umzug fest - auch wenn der Wasunger Carneval Club mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat. Präsident Marcel Kißling hat da nichts zu beschönigen: "Die Kosten sind im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit rund 30 Prozent nach oben gegangen. In Wasungen wird sich das auf einen mittleren fünfstelligen Betrag belaufen."
Hoffen auf die schwarze Null
Dieser enorme Kostensprung liegt laut Verein hauptsächlich an gestiegenen GEMA-Abgaben für die Musik und an extrem gestiegenen Personalkosten. Die Security-Firmen, die den Umzug überwachen und absichern, verlangen mittlerweile viel mehr. "Ich denke, dass liegt zum einen an den Personalkosten im Mindestlohsektor, die nach oben gegangen sind und zum anderen an einem hohen Personalmangel in diesem Bereich", überlegt Kißling.
Da zählt es dann umso mehr, dass rund um den Umzug wirklich viel gegessen und getrunken wird, damit das Geld wieder teilweise reinkommt. Trotz der neuen Herausforderungen bleibt Marcel Kissling aber optimistisch: "Ich hoffe, dass wir das am Ende mit einer schwarzen Null bewerkstelligt bekommen. Ich bin da aber positiver Dinge, dass die Narren uns auch in diesem Jahr die Treue halten - immerhin können wir endlich wieder gemeinsam feiern."
Motto: "Mie könne`s ümmer nooch"
Wir drücken die Daumen - der Mut, das alles trotzdem durchzuziehen, muss doch belohnt werden! Am 18. Februar findet der närrische Umzug durch die Straßen von Wasungen unter dem Motto "Mie könne`s ümmer nooch" ab 14.11 Uhr statt. Es beteiligen sich voraussichtlich rund 2000 Aktive, geplant sind rund 100 Bilder. Dies sei vergleichbar mit dem Vor-Corona-Niveau.