Ist durch zu viel Regen die Ernte in Gefahr?

Das Wetter wird langsam besser, aber die letzten Wochen hat es ordentlich geregnet. Das hat viele Thüringer verärgert, da im März und April doch eigentlich endlich wieder die Sonne scheinen sollte. Der Schein trügt jedoch, sagt Hendrik Kraft, Geschäftsführer von Fahner Obst: "Eigentlich sollte das Durchschnitt sein."

Letzten Jahre viel zu trocken


Der Regen, der bisher in den letzten Wochen runtergekommen ist, ist nämlich fast normal - die letzten Jahre waren einfach zu trocken: "Seit 2018 hatten wir zu wenig Regen. Bis einen Meter ist die Erde ausgetrocknet, sodass die Pflanzen nicht bewässert werden können", klagt Kraft. Daher freut er sich besonders, dass es dieses Mal mehr geregnet hat als in den vergangenen Saisons: "Wir sind noch im leichten Defizit, aber im Moment ist es ein guter Stand, wir haben eine gute Bodenfeuchte. Für uns im Obstbau ist alles schön!", berichtet Kraft. Das lässt auf eine gute Obsternte im diesen Jahr hoffen.

Auch die Wälder brauchten das Wasser


Ähnlich sieht es Thüringen Forst: Horst Sproßmann berichtet, dass der Regen regelrecht herbeigesehnt wurde. "Die vielen Niederschläge im März und April entlasten auch die Waldbrandgefahr", erklärt Sproßmann im Interview. Die Waldbrandsaison startet am 01. März und aktuell sei der Boden gut befeuchtet, sodass das Risiko für einen Waldbrand niedriger ist. "Wir Forstleute haben uns über den Regen sehr gefreut."

Aussaat musste verschoben werden


Für den Bauernverband Thüringen waren die Niederschläge auch ein Segen, berichtet André Ratgeber im LandesWelle Interview. Nur bei der Aussaat gab es ein paar Probleme: "Der Boden war zu nass für unsere Traktoren", erklärt er. Aber: die Aussaat soll in den nächsten Tagen nachgeholt werden. Die Ernte ist nicht bedroht, im Gegenteil: "Für den Boden insgesamt, gerade für die tieferen Schichten, war der Regen sehr gut, gerade weil wir in den letzten Jahren eine Dürre erlebt haben. Die Niederschläge haben uns sehr geholfen.", sagt Ratgeber.

Fazit


Auch wenn der Regen für den allgemeinen Bürger alles andere als schön war, war er wichtig für die heimische Landwirtschaft und die örtlichen Wälder. Leider werden Dürreperioden durch den Klimawandel auch im Freistaat immer wahrscheinlicher.

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