Die Versorgung der Kinder und Jugendlichen sei "gesichert" - vor allem auch in den Intensivstationen der Kliniken.
Gefahr in den ersten sechs Lebensmonaten
RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus. "Dabei handelt es sich um ein Virus, welches eine Atemwegserkrankung auslöst", erklärt der Weimarer Kinderarzt Dirk Rühling im LandesWelle-Interview. "Für das meisten Menschen verläuft die Erkrankung harmlos mit einigen Erkältungssymptomen ab, sie kann allerdings für Babys, gerade in den ersten sechs Lebensmonaten, oder wenn eine Grunderkrankung vorliegt, auch eine schwere Lungenentzündung hervorrufen. Dann wird eine stationäre Behandlung erforderlich."
Wichtig: Krankheit ganz auskurieren
Gerade in den Wintermonaten bis in den April hinein breitet sich die Krankheit wellenförmig aus und lässt die Fallzahlen in die Höhe schießen. Dirk Rühling appelliert an Eltern, erkrankte Kinder nicht zu früh zurück in Kindergarten oder Schule zu schicken. "Bei Kindergartenkindern ruft das RS-Virus Symptome einer Bronchitis hervor. Das kann auch mit leichter Atemnot einhergehen. Wichtig ist, die Krankheit wirklich ausheilen zu lassen - auch wenn die Kinder dann mal zwei Wochen nicht in den Kindergarten gehen können", erklärt der Mediziner. Dann heile die Krankheit im Normalfall aber auch folgenlos wieder ab.
Noch freie Betten in Thüringen
Es wird vermutet, dass sich die Kinder während der Corona-Maßnahmen in den vergangenen Jahren seltener mit dem RS-Virus angesteckt haben - und viele nun die RS-Infektion "nachholen" , sodass mehr Kinder als sonst gleichzeitig an RSV erkranken. Wenn man dem jetzt allerdings nicht stelle, verschöbe man das Problem auch wieder nur in das nächste Jahr, sagt Kinderarzt Rühling. "Da müssen wir jetzt einmal durch und hoffen, dass es nicht durch Personalnot in den Kliniken und Praxen zu einer Versorgungslücke kommt."
Thüringens Gesundheitsministerin Werner zufolge sind thüringenweit 42 Betten in Kinder-Intensivstationen belegt, 19 freie Betten gebe es noch. Ihr sei versichert worden, dass für jedes Kind, das eine intensivmedizinische Behandlung brauche, diese auch sichergestellt sei. Verschiedene Zahlen deuteten darauf hin, dass der Höhepunkt der Infektionswelle mit dem RS-Virus womöglich erreicht sei.
(red/dpa)