Geschäfte geöffnet, aber Einschränkungen
Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik im Einzelhandel aufgerufen! Betroffen sind vor allem Ikea, Kaufland, Netto, H&M und Sportscheck, sagt Matthias Adorf von der Gewerkschaft Verdi. "In der Regel wissen sich die Einzelhändler zu behelfen, mit Streikbrechern oder Mehrarbeit für die, die noch arbeiten, deswegen gehe ich davon aus, dass die Läden geöffnet sind. Man muss aber definitiv mit Einschränkungen rechnen, dort wo wir streiken. Bei Ikea wird es beispielsweise schwierig mit der Küchenplanung im Restaurant, an bestimmten Supermarktkassen wird man mit Schlangen rechnen müssen, oder auch damit, dass Regale nicht aufgefüllt werden. Wir hatten in den vergangenen Wochen auch im Textileinzelhandel verkürzte Öffnungszeiten, auch damit ist heute wieder zu rechnen."
Fronten zwischen Verhandlungspartnern verhärtet
Nach inzwischen fünf Verhandlungsterminen ohne Ergebnis in der Tarifrunde des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigen die Beschäftigten ihre Entschlossenheit. Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde für zwölf Monate, was einem Plus von 15 Prozent entspreche. "Wir sind jetzt seit Juni in Verhandlungen und hatten in Thüringen schon mehr als 50 Streik-Tage", berichtet Adorf. "Die Arbeitgeber sind überhaupt noch nicht Willens den Beschäftigten zumindest eine Entlohnungsbedingung zu gewährleisten, die die Preissteigerungen der Inflation ausgleicht. Im Moment bieten sie eine 8,4 prozentige Erhöhung auf zwei Jahre an, was für die Beschäftigten weitere Jahre des Reallohnverlustes bedeuten würde."
Der nächste Verhandlungstermin ist der 2. November.