Herausforderung Job und Familie

Aufstehen, die Kinder wecken, Frühstück vorbereiten, die Kinder in Kindergarten und Schule fahren, selbst arbeiten und dann nachmittags wieder pünktlich am Kindergarten stehen, um die Kinder abzuholen – für viele Familien jeden Tag eine Herausforderungen. Diese wird nur schwerer, wenn die Eltern Schichten arbeiten oder alleinerziehend sind. Oftmals geraten sie dann an ihre Belastungsgrenzen und fragen sich: „Arbeit und Familie – Wie soll ich das vereinbaren!?“
Dazu gibt es in Thüringen mehrere Initiativen und Projekte, die Eltern unterstützen, die wir Ihnen vorstellen möchten.

Arbeiten mit der Familie – das Konzept des Familiengartens

Julia Wittor aus Weimar ist Mutter von zwei Kindern und erzieht diese auf eigenen Wunsch mit ihrem Mann kindergartenfrei. Im Gespräch mit anderen Familien hat sie schließlich festgestellt, dass ihnen etwas fehlt. Julia Wittor im LandesWelle Thüringen-Interview: „Viele wollen arbeiten. Viele wollen aber auch einfach nur ihre Abschlüsse, als Master zum Beispiel, fertig schreiben. Oder aber es fehlt manchmal einfach die Zeit, ein Buch zu lesen.“

Julia Wittors Idee: der Familiengarten. Dieser soll ein Ort sein, an dem Familien zusammenkommen können und unter anderem mit Kindern zusammen gearbeitet werden kann. Die Eltern teilen sich gegenseitig die Betreuung der Kinder auf, sodass jeder nach seinen Bedürfnissen Freiräume bekommt, um zu arbeiten – oder auch, um sich um sich selbst zu kümmern.

Bedarf für den Familiengarten ist da

Im Moment sind etwa zehn Familien an diesem Projekt beteiligt. Sie treffen sich nach Bedarf in einem Garten, in dem die Kinder spielen, und die Eltern in einer beheizbaren Gartenhütte arbeiten können. Für die Zukunft soll das Konzept natürlich noch geschärft werden: „Wir werden Kernöffnungszeiten haben. Ansonsten wird es mit Absprache sein. Wir haben den Garten direkt nebenan und sind da sehr häufig. Insofern müssen wir einfach gucken wie der Bedarf ist. Aber es soll schon so sein, dass man innerhalb der Kernöffnungszeiten kommen kann.“
Dass dieses Konzept nicht für jeden Job geeignet ist und sicher auch keine Acht-Stunden-Beschäftigung sicherstellen kann, ist Julia Wittor klar. Der Familiengarten ist aber ein erster Schritt. Und die Resonanz ist da: „Was ich merke, ist dass es immer mehr Menschen werden, die nach Alternativen suchen. Wir werden jetzt sicher keine Massen abdecken können, aber ich merke, die Anfrage steigt.“

Auf der Homepage vom Familiengarten können sich Interessierte detailliert informieren – und sich auch finanziell an der Initiative beteiligen.

24-Stunden-Betreuung in Erfurt

Der Ansatz von Dana Tippelhofer geht in eine andere Richtung: Dann, wenn Einrichtungen wie Kindergärten oder der Schulhort schließen, übernimmt sie mit ihrem KINDheitstRAUM, eine Art Kinderhotel, wie sie im LandesWelle Thüringen-Interview erklärt: „Das heißt, Kinder können anschließend an die Schließungszeiten von Hort und Kita bei mir betreut werden, sie können übernachten, sie können gut und gerne auch das ganze Wochenende hier verbringen.“

Ihre Betreuungszeiten: rund um die Uhr! Die Anmeldung für das Kind erfolgt auf dem „kurzen Dienstweg“: anrufen, Termin vereinbaren, vorbeikommen.
Wichtig dabei jedoch: es gibt immer ein Annahmegespräch vor der ersten Betreuung eines Kindes. Dana Tippelhofer: „Dass ich bzw. wir im KINDheitstRAUM so gut wie möglich darüber informiert sind, welche Allergien bestehen, welche Vorlieben bestehen oder auch, worauf man bei dem Kind besonders achten muss.“

Der KINDheitstRAUM ist für Kinder von ca. 4 Jahren. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.

Einschlafprobleme sind kein Thema

Einschlafprobleme mit ihren kleinen Übernachtungsgästen hat Dana Tippelhofer, laut eigenen Aussagen, nicht. Sie nutzt dafür einen speziellen Trick: „Die Eltern geben manchmal ihre Kinder als Pärchen bei uns ab, als Geschwister- oder Freundepärchen. Und dann hat de ganze Sache einen ganz anderen Wert. Dann ist das für die Kinder so eine Art Abenteuer, Raussein aus dem Familienalltag.“

Dana Tippelhofer selbst ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und arbeitet neben dem KINDheitstRAUM noch als Online-Redakteurin. Der Alltag muss gut organisiert sein. Dana Tippelhofer: „Ich versuche im Anschluss oder vor dem Büro Termine zu erledigen, die den KINDheitstRAUM betreffen. Putzarbeiten zu machen, Betten zu beziehen, … Das lässt sich alles noch ganz gut miteinander vereinbaren. Es bleibt natürlich ein Spagat.“
Und auch ihre zwei Söhne helfen tatkräftig mit, wenn Übernachtungsgäste betreut werden sollen.

Ausführliche Informationen zum KINDheitstRAUM Erfurt finden Sie auf der Homepage.

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