Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund hat ihren Amtskollegen im Bund, Peter Altmaier, aufgefordert, mit Thüringer Bürgern über die anvisierte Stromtrasse Suedlink zu sprechen. «Die Bürger brauchen Klarheit darüber, wie die Energiewende aussieht und was dafür zu tun ist», so Siegesmund.
Nach Plänen des Netzbetreibers Tennet soll ein Teil der 700 Kilometer langen Stromtrasse Suedlink von Nord- nach Süddeutschland auch durch Südthüringen führen. Dagegen wehren sich Kommunen, Bürgerinitiativen und die Thüringer Landesregierung. Siegesmund veröffentlichte gestern einen Brief an Altmaier, in dem sie ihn nach Thüringen einlädt.
Und dass sich die Südthüringer wehren, hat sich gestern Abend wieder gezeigt: Zahlreiche Trassengegner aus der gesamten Region hatten sich oberhalb von Fambach eingefunden. Genau dort könnte der Südlink nämlich entlang führen, hieß es von Bürgermeister Herrmann. Zumindest verläuft hier die derzeitige Vorzugsvariante entlang, die der Stromnetzbetreiber Tennet bei der Bundesnetzagentur eingereicht hat. Mit weiß-rotem Absperrband wurde unterhalb des Sportplatzes der Trassenverlauf markiert, um das Ausmaß zu verdeutlichen. Die Trassengegner machten noch einmal deutlich, dass sie die Stromautobahn generell ablehnen – egal, wo sie entlang führen soll. Sie fordern eine dezentrale Stromversorgung und moderne Speichertechnologien, die den Südlink überflüssig machen würden.
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