GDL will Druck auf Arbeitgeber erhöhen

Schon wieder haben Pendler am Morgen unter anderem in Südthüringer Städten vor leeren Gleisen gestanden - viele Züge sind nicht gefahren oder kamen mit Verspätung. Grund dafür ist ein erneuter Streik bei der Erfurter und der Süd-Thüringen-Bahn. Beteiligt haben sich Lokomotivführer, Zugbegleiter, Teamleiter, Ausbildungslokomotivführer und Disponenten der beiden Unternehmen. Zum Warnstreik aufgerufen hat die Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer, GDL. 

Die Gewerkschaft will nicht kleinbei geben. Sie wirft der Erfurter Bahn und der Süd Thüringen Bahn vor, den knapp fünfstündigen Arbeitskampf des gestrigen Tages klein zu reden und die Beeinträchtigungen der Fahrgäste herunterzuspielen. Laut Gewerkschaft sei davon die Rede gewesen, dass gestern nur zehn Prozent der Beschäftigten gestreikt hätten. Fakt sei aber, dass 86 Prozent der Lokomotivführer beim Streik die Arbeit niedergelegt hätten. Die Gewerkschaft hat vorgerechnet, dass sich um die besagte Zeit rund ein Drittel der Beschäftigten im Dienst befanden.

Mit der Aktion will die GDL den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, damit diese höhere Löhne für die Beschäftigten zahlt. Sie fordern einen besser Tarifvertrag für die rund 360 Beschäftigten. Laut GDL verdienen Lokführer bei der Erfurter und Süd-Thüringen-Bahn zum Teil 25 Prozent weniger, als andere Lokführer in Deutschland. Schon gestern Morgen war es wegen des Warnstreiks zu Einschränkungen im Bahnverkehr gekommen. Dass dennoch Bahnen gefahren sind, sei hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Verwaltungspersonal im Fahrdienst eingesprungen ist, teilte die Gewerkschaft mit.

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