Thüringen ist bekannt für seine Bratwürste, seine Klöße – und seit mindestens zwei Jahren auch für seine außergewöhnlichen Stimmen! Denn vor etwa zwei Jahren gründete sich in Nordhausen „FELLAS – Das Tenortrio“, bestehend aus David Roßteutscher, David Stanley Johnson und Marvin Scott. Inzwischen gibt es zwei Alben der Band und ihre Konzerte sind regelmäßig in kürzester Zeit ausverkauft.
Aufgrund ihrer unterschiedlichen, kulturellen Hintergründe lässt sich die Musikrichtung von „FELLAS – Das Tenortrio“ nicht auf klassisch oder Pop festlegen.
Wie sie sich selbst sehen, ihre Musik – und wie sie überhaupt zueinander gefunden haben, haben uns die drei im LandesWelle-Interview verraten.
FELLAS - Das Tenortrio im Interview
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FELLAS - Das Tenortrio im Interview
Wie habt ihr euch kennengelernt und zusammengefunden?
David R.: Wir haben uns im Theater Nordhausen bei der Arbeit kennengelernt. Es ist so, dass ich dort Tänzer war und die Idee hatte, Gesangsunterricht zu nehmen. Das hat dann dazu geführt, dass ich Marvin gefragt habe, ob er bereit ist, mir diesen zu geben. Und so kam’s, dass wir dann geplant haben, ein Konzert zu geben, dass ich ein bisschen üben kann.
David J.: Und ich dachte mir – sure! – das wird eine ein oder zwei Stunden-Arbeit, nicht mehr. Und dann plötzlich war das Publikum so begeistert, dass wir dachten: ‚Wir können NOCH ein Konzert machen!‘ Aber das war immer nur improvisorisch und aus Spaß gemacht. Aber davon hat es sich richtig weiterentwickelt.
Marvin: Es hat schon angefangen mit dieser Unterrichtsgeschichte, aber dann hat es sich dazu entwickelt, dass sich drei starke Jungs zusammensetzen und was Schönes machen.
Wie kommt ihr aus den Staaten nach Nordhausen?
David J.: Natürlich ist Nordhausen nicht so bekannt in den USA. Aber ich muss sagen, jeder Sänger in den USA weiß, dass Deutschland die Kultur unterstützt. Und ich bin hergekommen, erst war ich in Weimar für eine Weile. Und da bin ich dann gelandet.
Marvin: Bei mir – ich bin hier fast zehn Jahre. Aber drei oder vier Jahre davor war ich mit verschiedenen Tourneen beschäftigt. […] Und es kam ein Moment, als ich eine Lücke in meinem Arbeitsplan hatte. Und ein Kumpel von mir sagte: ‚Ich ziehe nach Deutschland.‘ Und ich dachte: ‚Ja, ich hab ein bisschen Zeit. Ich mach mal auch nach Berlin.‘ Dann das Angebot zum Arbeiten in Nordhausen kam an und dann dachte ich, in Nordhausen hab ich höchstens zwei Jahre Verträge. Und dann zehn Jahre später bin ich immer noch da! Weil es wirklich schön ist. Man hat eine gute Arbeitsatmosphäre, fühlt sich wohl.
David R.: Also ich war Tänzer. Und dadurch kam’s, dass ich einfach ein Vortanzen gemacht habe in Nordhausen und wurde da genommen. Und da bin ich gelandet. So einfach ist das.
Wie gefällts euch generell in Thüringen?
David J.: Für mich ist es ein bisschen wie Zuhause. Ich komme aus dem Mittleren Westen in den Staaten. Also grüne Felder, große Wälder, bin ich gewohnt. Ich denke, Marvin eher nicht, denn er kommt aus der Riesen-Großstadt!
Marvin: Long Island, wo ich herkomme, ist der Vorort von New York City. Aber man kann sich vorstellen, es gibt so die Innenstadt Nordhausen, wo jeder ein Haus und einen Garten hat. Und direkt daneben ist schon das ‚nächste‘ Nordhausen. Und DAS ist Long Island!
David R.: Ich bin auch eher in einer Kleinstadt aufgewachsen. Also ich hab auch in München gelebt und ich fühle mich nicht ganz so wohl, wenn ich nicht irgendwo zu Fuß hingehen kann.
Wie ist euer musikalischer Hintergrund?
David R.: Mein musikalischer Hintergrund fängt relativ früh an. Also meine Familie hat immer Hippie-Musik gemacht: mein Papa Gitarre gespielt, meine Mama gesungen. Und dann mit 13 etwa hab ich Probleme in der Schule gehabt. Und dadurch kam’s, dass ein Psychologe gesagt hat, ich soll beides machen und hat vorgeschlagen, ich gehe singen und tanzen. Dadurch hab ich dann Gesangsunterricht genommen und angefangen mit Ballett.
David J.: Ich kann sagen, dass niemand in meiner Familie musikalisch ist, aber sie haben alle Musik geliebt. Es war immer wichtig für meine Mutter, dass ich Klavierunterricht nehme und im Chor singe. Ich hab es sofort geliebt und ich wollte immer vor dem Publikum stehen und etwas präsentieren.
Marvin: Meine Eltern und meine Familie da war Musik immer dabei. Als ich geboren wurde, hat mein Vater gebetet: ‚Bitte mach, dass alle meine Kinder Künstler werden!‘ Leider hat er alles gekriegt, was er wollte. [lacht]
Wie können sich die Menschen ein Konzert von euch vorstellen?
David J.: Ich denke, was für uns so besonders ist – zumindest, was ich nach vielen Konzerten gehört habe – dass jemand kommt und sagt: ‚Wow! Ich hab diese Bandbreite von Musik nicht erwartet!‘ Ich denke das, was so besonders ist bei unseren Konzerten ist, dass es was für alle gibt.
Marvin: Jeder [von uns] bringt etwas mit.
David R.: Ich glaube, das ist auch was Besonderes, wenn man auf unsere Konzerte geht: Es gibt fast kein Konzert, wo wir das Gleiche tun. Es gibt eigentlich immer etwas Neues zu erleben.
Wie seid ihr auf den Namen FELLAS gekommen?
David J.: Ich denke, ich kann das erklären! Es kam so, dass wir schon ein paar Konzerte gegeben hatten, aber wir waren einfach David, Klausi und Marvin, die drei Tenöre. Irgendwann vor einem Konzert wurden wir gefragt: ‚Hey Jungs, wie heißt ihr?‘ Und wir haben gesagt: ‚Oh ja?! Wie heißen wir eigentlich?‘ Und dann wollten wir für eine kurze halbe Stunde über einen Namen reden. Ich erinnere mich, nach zwei Stunden hab ich auf dem Boden gelegen und zu Gott gebetet: ‚Bitte, hör auf. Lass uns endlich über einen Namen entscheiden!‘ Das ist das Problem, wenn du drei Künstler in einem Raum hast. Es ist manchmal schwierig EINE Entscheidung zu treffen!
Und wie entsteht dann eine CD?
David J.: Es ist einfach ein schwarzes Loch aus Zeit und Ideen und Arbeit! Jedes Mal – wir haben jetzt zwei CDs produziert – bei der ersten wussten wir noch gar nicht, was wir machen und bei der zweiten haben wir im März schon angefangen zu planen. Dann haben wir organisiert, mit dem Aufnahmestudio. Was wir machen, wie viele Stunden brauchen wir. Und wir dachten, wir haben alles im Griff.
Natürlich genau wie beim letzten Mal: Wir stehen sechs Stunden, bevor wir das wirklich dringend wegschicken müssen da und haben gesagt, ist alles aufgenommen? Stimmen die Wörter? Stimmt der Text? Ich hoffe, die Nummer klingt auf CD wirklich so gut wie in meinem Kopf! Aber wir haben wirklich was Gutes geschafft. Ich denke, wir alle drei sind wirklich stolz auf die Ergebnisse von diesem Versuch.
Aber beim nächsten Mal: Ich denke, wir wären bereit! [lacht]
Wie wählt ihr eure Musik aus?
David R.: Da gibt’s unterschiedliche Ansätze: Manchmal sind wir in der Disco, manchmal hören wir einfach YouTube. Und so entscheiden wir immer spontan, das Lied hab ich gehört und das finde ich, wenn wir das vielleicht ein bisschen abändern, zu unserem Ding machen, dann könnte das wirklich großartig werden.
Marvin: Bei manchen Liedern steht einer total drauf und will das machen. Mindestens einer muss überzeugt sein, dann machen wir das.
Und dann müssen wir das arrangieren: Wir sind drei Tenöre. Meistens mit Klavier. Wir versuchen, unsere Stärke in unserem Gesang zu zeigen. Nicht so viel Schnick Schnack. Wir wollen die Leute überzeugen mit Akustik und Natürlichkeit. Und dann müssen wir die Lieder für drei unterschiedliche Tenöre anpassen.
„Lieder zur Liebe“
17.02.2019 von 14.00-17.00 Uhr in der Herzschlagkirche Nordhausen
09.03.2019 von 19.00-21.30 Uhr in der Crucis-Kirche Sondershausen
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David R.: Wir haben uns im Theater Nordhausen bei der Arbeit kennengelernt. Es ist so, dass ich dort Tänzer war und die Idee hatte, Gesangsunterricht zu nehmen. Das hat dann dazu geführt, dass ich Marvin gefragt habe, ob er bereit ist, mir diesen zu geben. Und so kam’s, dass wir dann geplant haben, ein Konzert zu geben, dass ich ein bisschen üben kann.
David J.: Und ich dachte mir – sure! – das wird eine ein oder zwei Stunden-Arbeit, nicht mehr. Und dann plötzlich war das Publikum so begeistert, dass wir dachten: ‚Wir können NOCH ein Konzert machen!‘ Aber das war immer nur improvisorisch und aus Spaß gemacht. Aber davon hat es sich richtig weiterentwickelt.
Marvin: Es hat schon angefangen mit dieser Unterrichtsgeschichte, aber dann hat es sich dazu entwickelt, dass sich drei starke Jungs zusammensetzen und was Schönes machen.
Wie kommt ihr aus den Staaten nach Nordhausen?
David J.: Natürlich ist Nordhausen nicht so bekannt in den USA. Aber ich muss sagen, jeder Sänger in den USA weiß, dass Deutschland die Kultur unterstützt. Und ich bin hergekommen, erst war ich in Weimar für eine Weile. Und da bin ich dann gelandet.
Marvin: Bei mir – ich bin hier fast zehn Jahre. Aber drei oder vier Jahre davor war ich mit verschiedenen Tourneen beschäftigt. […] Und es kam ein Moment, als ich eine Lücke in meinem Arbeitsplan hatte. Und ein Kumpel von mir sagte: ‚Ich ziehe nach Deutschland.‘ Und ich dachte: ‚Ja, ich hab ein bisschen Zeit. Ich mach mal auch nach Berlin.‘ Dann das Angebot zum Arbeiten in Nordhausen kam an und dann dachte ich, in Nordhausen hab ich höchstens zwei Jahre Verträge. Und dann zehn Jahre später bin ich immer noch da! Weil es wirklich schön ist. Man hat eine gute Arbeitsatmosphäre, fühlt sich wohl.
David R.: Also ich war Tänzer. Und dadurch kam’s, dass ich einfach ein Vortanzen gemacht habe in Nordhausen und wurde da genommen. Und da bin ich gelandet. So einfach ist das.
Wie gefällts euch generell in Thüringen?
David J.: Für mich ist es ein bisschen wie Zuhause. Ich komme aus dem Mittleren Westen in den Staaten. Also grüne Felder, große Wälder, bin ich gewohnt. Ich denke, Marvin eher nicht, denn er kommt aus der Riesen-Großstadt!
Marvin: Long Island, wo ich herkomme, ist der Vorort von New York City. Aber man kann sich vorstellen, es gibt so die Innenstadt Nordhausen, wo jeder ein Haus und einen Garten hat. Und direkt daneben ist schon das ‚nächste‘ Nordhausen. Und DAS ist Long Island!
David R.: Ich bin auch eher in einer Kleinstadt aufgewachsen. Also ich hab auch in München gelebt und ich fühle mich nicht ganz so wohl, wenn ich nicht irgendwo zu Fuß hingehen kann.
Wie ist euer musikalischer Hintergrund?
David R.: Mein musikalischer Hintergrund fängt relativ früh an. Also meine Familie hat immer Hippie-Musik gemacht: mein Papa Gitarre gespielt, meine Mama gesungen. Und dann mit 13 etwa hab ich Probleme in der Schule gehabt. Und dadurch kam’s, dass ein Psychologe gesagt hat, ich soll beides machen und hat vorgeschlagen, ich gehe singen und tanzen. Dadurch hab ich dann Gesangsunterricht genommen und angefangen mit Ballett.
David J.: Ich kann sagen, dass niemand in meiner Familie musikalisch ist, aber sie haben alle Musik geliebt. Es war immer wichtig für meine Mutter, dass ich Klavierunterricht nehme und im Chor singe. Ich hab es sofort geliebt und ich wollte immer vor dem Publikum stehen und etwas präsentieren.
Marvin: Meine Eltern und meine Familie da war Musik immer dabei. Als ich geboren wurde, hat mein Vater gebetet: ‚Bitte mach, dass alle meine Kinder Künstler werden!‘ Leider hat er alles gekriegt, was er wollte. [lacht]
Wie können sich die Menschen ein Konzert von euch vorstellen?
David J.: Ich denke, was für uns so besonders ist – zumindest, was ich nach vielen Konzerten gehört habe – dass jemand kommt und sagt: ‚Wow! Ich hab diese Bandbreite von Musik nicht erwartet!‘ Ich denke das, was so besonders ist bei unseren Konzerten ist, dass es was für alle gibt.
Marvin: Jeder [von uns] bringt etwas mit.
David R.: Ich glaube, das ist auch was Besonderes, wenn man auf unsere Konzerte geht: Es gibt fast kein Konzert, wo wir das Gleiche tun. Es gibt eigentlich immer etwas Neues zu erleben.
Wie seid ihr auf den Namen FELLAS gekommen?
David J.: Ich denke, ich kann das erklären! Es kam so, dass wir schon ein paar Konzerte gegeben hatten, aber wir waren einfach David, Klausi und Marvin, die drei Tenöre. Irgendwann vor einem Konzert wurden wir gefragt: ‚Hey Jungs, wie heißt ihr?‘ Und wir haben gesagt: ‚Oh ja?! Wie heißen wir eigentlich?‘ Und dann wollten wir für eine kurze halbe Stunde über einen Namen reden. Ich erinnere mich, nach zwei Stunden hab ich auf dem Boden gelegen und zu Gott gebetet: ‚Bitte, hör auf. Lass uns endlich über einen Namen entscheiden!‘ Das ist das Problem, wenn du drei Künstler in einem Raum hast. Es ist manchmal schwierig EINE Entscheidung zu treffen!
Und wie entsteht dann eine CD?
David J.: Es ist einfach ein schwarzes Loch aus Zeit und Ideen und Arbeit! Jedes Mal – wir haben jetzt zwei CDs produziert – bei der ersten wussten wir noch gar nicht, was wir machen und bei der zweiten haben wir im März schon angefangen zu planen. Dann haben wir organisiert, mit dem Aufnahmestudio. Was wir machen, wie viele Stunden brauchen wir. Und wir dachten, wir haben alles im Griff.
Natürlich genau wie beim letzten Mal: Wir stehen sechs Stunden, bevor wir das wirklich dringend wegschicken müssen da und haben gesagt, ist alles aufgenommen? Stimmen die Wörter? Stimmt der Text? Ich hoffe, die Nummer klingt auf CD wirklich so gut wie in meinem Kopf! Aber wir haben wirklich was Gutes geschafft. Ich denke, wir alle drei sind wirklich stolz auf die Ergebnisse von diesem Versuch.
Aber beim nächsten Mal: Ich denke, wir wären bereit! [lacht]
Wie wählt ihr eure Musik aus?
David R.: Da gibt’s unterschiedliche Ansätze: Manchmal sind wir in der Disco, manchmal hören wir einfach YouTube. Und so entscheiden wir immer spontan, das Lied hab ich gehört und das finde ich, wenn wir das vielleicht ein bisschen abändern, zu unserem Ding machen, dann könnte das wirklich großartig werden.
Marvin: Bei manchen Liedern steht einer total drauf und will das machen. Mindestens einer muss überzeugt sein, dann machen wir das.
Und dann müssen wir das arrangieren: Wir sind drei Tenöre. Meistens mit Klavier. Wir versuchen, unsere Stärke in unserem Gesang zu zeigen. Nicht so viel Schnick Schnack. Wir wollen die Leute überzeugen mit Akustik und Natürlichkeit. Und dann müssen wir die Lieder für drei unterschiedliche Tenöre anpassen.
Die nächsten Konzerte von FELLAS – Das Tenortrio:
„Lieder zur Liebe“
17.02.2019 von 14.00-17.00 Uhr in der Herzschlagkirche Nordhausen
09.03.2019 von 19.00-21.30 Uhr in der Crucis-Kirche Sondershausen
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