"Es ist meine Berufung!" Warum Pflege ein toller Beruf ist

Die Pflege der immer älter werdenden Gesellschaft ist eines der Themen der letzten Jahre. Von zu wenig Personal ist die Rede, von prekären Beschäftigungsverhältnissen, zu viel Arbeit und zu wenig Zeit für Bewohner. "Werd' bloß kein Altenpfleger!" - das könnte so manch einer denken. Natürlich gibt es Probleme, die gelöst werden müssen. Franziska Basel ist stellvertretende Pflegedienstleitung in "Hl. Luise" in Dingels und erzählt, warum Altenpflegerin ihre Berufung ist.

Dankbarkeit und Liebe der Bewohner


"Ich bin vom Wesen her ein sehr sozialer Mensch und wollte immer was machen, wo ich dann nach Hause komme und sagen kann: 'Ich habe etwas gutes getan'", berichtet Franziska Basel. Sie ist Altenpflegerin und sieht den Beruf auch als Berufung an: "Ich liebe meinen Beruf und gehe sehr gerne in die Arbeit". Besonders die Liebe und Dankbarkeit der Bewohner sind für sie ein hohes Gut, das den Job besonders macht. Daher nimmt sie sich auch gerne Zeit für ihre Bewohner: "Man baut eine Beziehung auf. Und man merkt auch, wenn es den Bewohnern nicht gut geht. Da setzen wir uns auch mal zusammen und sagen: Sollen wir mal darüber reden? Diese Zeit nehmen wir uns", berichtet sie.

Hohe Belastung


Nicht immer ist dafür Zeit. 6:00 Uhr ist Schichtbeginn. Nach der Übergabe müssen erstmal die Bewohner gepflegt werden. Sie werden geduscht, gebadet, angezogen. Zusätzlich kommen pflegerische Tätigkeiten dazu, wie das Versorgen von Wunden oder Medikamente reichen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, nicht immer bleibt die Zeit für Zwichenmenschliches. Insbesondere wenn jemand aus dem Team ausfällt: "Dann kann es auch mal eng werden", berichtet Basel. Aber das Team versucht stätig an den Strukturen zu arbeiten, um Ausfälle besser zu kompensieren, sagt sie. Trotzdem hält das Team zusammen. 

Erhöhung der Beiträge finden Basel auch nicht optimal


Der physische und psychische Stress (die Mitarbeiter sind jeden Tag mit Krankheiten und Tod konfrontiert) belastet die Mitarbeiter. "Klar müssen wir verdienen, es ist ein schwerer Job", sagt Basel. Die Erhöhung der Heimbeiträge im Haus, wie sie zum Beispiel in Weimar passiert ist, findet sie aber nicht richtig: "Das darf nicht alles auf die Bewohner gelegt werden. Die haben auch Ängste und Sorgen, wie sie das noch finanzieren können". Auch in der Hl. Luise wird immer mehr Geld von den Bewohnern gefordert. Basel findet, der Staat ist an der Stelle gefragt: "Es muss eine Lösung geben, wie eine Deckelung des Eigenanteils stattfinden kann", fordert Basel. Trotz der vielen Probleme findet sie jedoch, dass der Pflegeberuf ein guter Beruf ist.

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