Der größte Karnevalsumzug Thüringens, der Anfang März in Erfurt stattfinden soll, wird in diesem Jahr ohne die gewohnten großen Motivwagen über die Straßen ziehen. Als Reaktion auf die erhöhten Sicherheitsanforderungen nach jüngsten Gewalttaten, wie dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg und dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, haben die Erfurter Karnevalisten und die Stadtverwaltung beschlossen, den Umzug zu verkleinern.
„Die Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen müssen auf den Prüfstand und entsprechend angepasst werden“, erklärte die Stadt Erfurt in einer Pressemitteilung. Daher wird es in diesem Jahr keinen traditionellen Festumzug mit Lastwagen geben.
Stattdessen ist eine Route durch die Innenstadt bis zum Domplatz geplant, die über den Fischmarkt, Anger und Staatskanzlei führt. Im Anschluss an den Umzug soll ein karnevalistisches Bühnenprogramm auf dem Domplatz stattfinden.
Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) betonte: „Natürlich hätten wir einen Karnevalsfestumzug in bekannter Form und Länge favorisiert, aber die Sicherheit aller Beteiligten und Besuchenden hat selbstverständlich Vorrang.“
Auch Thomas Kemmerich, Präsident der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC), zeigte Verständnis für die Notwendigkeit der Sicherheitsmaßnahmen: „Der Verzicht auf die großen Motivwagen ist schmerzlich, aber das karnevalistische Brauchtum bleibt in der Erfurter Altstadt lebendig.“
In der Faschingshochburg Wasungen hingegen wird der große Karnevalsumzug am 1. März wie geplant mit Motivwagen stattfinden, wie der dortige Carneval Club bekanntgab.
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