Einzige Straße gesperrt: Thüringer Dorf tagsüber quasi von der Außenwelt abgeschnitten

Großes Kopfschütteln in Langendembach. Das Dorf ist Ortsteil der Gemeinde Langenorla im Saale-Orla-Kreis - rund 400 Menschen leben hier. 

400 Einwohner, die in dieser Woche tagsüber von 7 Uhr bis 17 Uhr unfreiwillig in "Dorfarrest" geschickt werden, denn die einzige Straße, die in den Ort hinein- und hinausführt, wird für Bauarbeiten am Strom- und Wassernetz in dieser Zeit gesperrt. 

Nur Notfalldurchfahrten erlaubt 


Für die Langendembacher heißt das, dass sie Termine, etwa beim Arzt, nicht wahrnehmen können, wenn sie nicht den ganzen Tag weg sein wollen. Wer außerhalb arbeiten muss, muss das Dorf spätestens 7 Uhr verlassen haben, einkaufen geht frühestens am Abend und auch auf Lieferungen und Pakete wartet man im Dorf in dieser Woche wohl vergebens. 

Lediglich von 12 Uhr bis 13 Uhr, also dann wenn die Bauarbeiter Pause machen, können beispielweise Pflegedienste zu den Pflegebedürftigen fahren, oder Lieferanten kommen, die Senioren Essen bringen. Wenn es tatsächlich mal zu einem Notfall kommen sollte, gäbe es eine Lösung, wie Notdienste und Feuerwehr schnell in den Ort kommen, dann sollen die Baugruben in der Straße schnell abgedeckt werden. 

Sandra Kriebel-Hartwig führt einen Kosmetik-Salon in Langendembach und hat vor anderthalb Wochen durch die Baustellenschilder von der Sperrung erfahren. Sie sagt im LandesWelle-Interview, das hätte besser kommuniziert werden müssen: "Ich hätte mir gerade als Selbständige gewünscht, dass im Vorfeld informiert wird, das bald eine Sperrung kommt und man sich eventuell den Urlaub so planen kann, dass es passt." 

Für ihre Kunden ist die Kosmetikerin dennoch auch in dieser Woche da und arbeitet dann notfalls am Abend länger. Man hätte sich im Ort in den letzten Jahren sehr daran gewöhnt, Kompromisse zu finden. 

Hoffnung auf vorzeitiges Baustellenende


Für die Anwohner ist die Sperrung besonders ärgerlich, da es vor anderthalb Jahren, als Glasfaserrohr verlegt wurde, schonmal eine solche Sperrung gab - da hätten die jetzigen Arbeiten gleich mit erledigt werden können, doch da mangelte es wohl an der Absprache. 

Für die Langendembacher bleibt nun einzig die Hoffnung, dass die Bauarbeiten eventuell schon einen Tag früher enden und ihr unfreiwilliger Dorfarrest vorzeitig endet.

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