E-LKW: Gewinn oder Pleite?

Der Ausbau der E-Mobilität ist in den letzten Jahren stetig vorangeschritten. Ob mit positiven oder negativen Schlagzeilen, die Meinungen über die Nutzung gehen auseinander. Dabei liegt das Augenmerk meist auf den PKW. Aber wie steht es um die Elefanten der Straße? Inwieweit können E-LKW den Alltag der Fahrer zukünftig erleichtern? Und für wen kommen sie in Frage?

 Thüringen bei der Verkehrswende vorne mit dabei 


Im Freistaat sind sie bisher spärlich verbreitet, aber keinesfalls ungefragt. Die ZUFALL logistics group setzt auf den Einsatz der elektrischen Alternative. 14 E-LKW wurden beschafft, 4 davon stehen derzeit in der Niederlassung in Grammetal bei Weimar. Anne Blüthner arbeitet als Bereichsleiterin in der genannten Niederlassung. Sie erkennt das Potenzial. Auch die Rückmeldungen der Fahrer seien positiv: ,,Nach anfänglicher Skepsis, sind sie jetzt absolut begeistert. Sie sagen es ist ein ganz anderes Fahrgefühl“, berichtet sie im LandesWelle Interview. Auch Markus Erdmann bemerkt einen deutlichen Unterschied: ,,Der E-LKW ist wesentlich leiser im Betrieb und das ist ein enormer Komfort für den Fahrer.“

Megawatt Charging System für besonders schnelles Laden


Immer mehr Unternehmen bauen auf die leisen E-LKW. Markus Erdmann ist Leiter des Produktmanagement E-LKW bei der Designwerk Technologies AG. Als einer der ältesten Hersteller in dieser jungen Branche produzierten sie bereits 2016 elektrische Autos. Ansässig in der Schweiz beschreibt das Unternehmen auf der eigenen Website die Passion für E-Mobilität, von der Entwicklung bis zum Fahren, Laden und Speichern. ,,Wir können uns gar nicht retten“, sagt Erdmann über die aktuelle Auftragslage. ,,Sehr viele Anwendungen werden derzeit elektrifiziert, bald wird ein ganz neuer Ladestandard entstehen“, bemerkt Erdmann weiter. ,,Der neue Standard nennt sich Megawatt Charging mit einem ganz neuen Kabel. Wir rechnen damit, dass wir dadurch 500 Kilometer Reichweite zukünftig innerhalb von einer halben Stunde nachladen können.“ Dafür sollten die einzuhaltenden Pausen demnach völlig ausreichen.

Anschaffungskosten noch deutlich höher


Derzeit ist es für kleinere Unternehmen kaum möglich einen Umschwung auf elektrische LKW zu vollziehen. Anne Blüthner legt die Kosten offen dar: ,,Eine normale Sattelzugmaschine, also ein konventionelles Dieselfahrzeug kostet im Moment 120.000 €. Ein gleichwertiges E-Fahrzeug kostet aktuell das Dreifache.“ Dennoch ist ihr der Nachhaltigkeitsaspekt wichtig. ,,Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um voranzukommen“, meint sie. Blüthner blickt zuversichtlich in die Zukunft: ,,Wir freuen uns auf die Innovationen, die noch kommen. Im Moment ist die E-Mobilität von unseren Fahrzeugen für uns die optimale Lösung.“

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