Froh über gesunden Nachwuchs
Der Zoo zeigte sich glücklich und erleichtert über die gesunden Löwenkinder. „Auf einer Zehner-Skala eine Zwölf“, so Chef-Löwenpflegerin Sabine Fuß. Den Kleinen gehe es sehr gut. Für Löwin Bastet ist es der zweite Wurf. Bei ihrem ersten Nachwuchs im vergangenen Jahr um Ostern hatten sich dramatische Szenen abgespielt: Neben zwei gesunden Löwenbabys war ein drittes im Mutterleib gestorben, blieb aber zunächst unentdeckt und löste eine Blutvergiftung bei Mutter Bastet aus. Sie konnte zum Glück gerettet werden. Mit dem diesjährigen Nachwuchs ist es dem Erfurter Zoopark nun erst zum zweiten Mal geglückt, Löwen zu züchten. Löwin Bastet verteidigt ihre Jungen gegenüber den Pflegern sehr aggressiv – laut Sabine Fuß ein gutes Zeichen: „Je aggressiver sie uns gegenüber ist, desto mehr will sie ihre Jungen beschützen.“Entwurmt und gewogen
Vorige Woche Dienstag (29.09.) haben die kleinen Löwen ihre erste Wurmkur erhalten – die nächste Impfung soll in Kürze folgen. Bei der Wurmkur konnten auch die Geschlechter des Nachwuchses bestimmt werden: Es handelt sich um zwei Weibchen und ein Männchen. Der Kater bringt 6,1 Kilogramm auf die Waage, die Mädchen wiegen 5,8 und 5,4 Kilo. Die Namen der Löwenkinder stehen noch nicht fest – laut Zoodirektorin Sabine Merz ist ein Namenswettbewerb für mindestens ein Junges geplant. Bereits jetzt zeigten sich die unterschiedlichen Charaktere der kleinen Löwen: Das Männchen sei mutiger als die beiden Weibchen. „Aber sie sind alle sehr neugierig. Wir sind sehr zufrieden mit dem, wie sich das entwickelt“, sagt Zoodirektorin Sabine Merz.Löwenkinder erkunden die Anlage
Die Löwenbabys machen momentan enorme Fortschritte in ihrer Entwicklung. Mittlerweile können sie schon selbstständig urinieren, Wasser trinken und erkunden mehr und mehr ihre Umgebung. „Je älter sie werden, desto mutiger werden sie, und desto größer werden die Ausflüge“, berichtet Löwen-Pflegerin Sabine Fuß. Der Zoo hat das Glas in der Löwenanlage mit rot-weißen Bändern gekennzeichnet, um es für die Löwenbabys sichtbar zu machen. In der nächsten Woche steht für die Kleinen die Erkundung der Außenanlage auf dem Programm – je nach Wetter und Verfassung der kleinen Löwen. Die Zusammenführung mit den anderen Löwen, Vater Aslam und Schwester Latika, geschieht später, in etwa einem Monat. Bisher trinken die Jungen ausschließlich Muttermilch, doch schon bald soll auch Fleisch auf ihrem Speiseplan stehen.Für Besucher zu sehen
Ab sofort kann der Löwennachwuchs im Löwenhaus besucht werden. Dort gilt ein Einbahnstraßenprinzip und weiterhin Maskenpflicht. Da Löwen sehr schnell wachsen, rät Zoodirektorin Sabine Merz den Besuchern, zeitnah vorbeizukommen. Außerdem hat Sabine Merz eine Bitte an alle: „Leise in dem Haus sein! Dann kann man auch die vielen leisen Laute hören, die gerade die kleinen Welpen machen – die immer wieder Kontaktrufe untereinander und auch zur Mutter machen.“ Bei zu viel Lärm im Löwenhaus ziehe sich Löwin Bastet mit ihren Jungen hinter die Kulissen zurück und sei dann nicht mehr zu sehen.Ende der Löwenzucht in Erfurt
Wenn die Löwenbabys älter werden, sollen die beiden Löwinnen im Zoopark Erfurt verbleiben. Der Kater hingegen muss dann in einen anderen Zoo abgegeben werden. „Die Kater können nicht dableiben, weil sie sozusagen Konkurrenz für den Vater sind – und er duldet das nicht“, so Löwen-Pflegerin Sabine Fuß. Wenn der kleine Kater umzieht, wird der Zoopark Erfurt vier Löwinnen (Bastet, Latika und die beiden kleinen Löwinnen) und einen Kater (Aslam) beherbergen. Damit ist die Löwenzucht in Erfurt dann fürs Erste beendet.
