Dienstwagen-Check: Klimafreundliche Dienstwagen sind bei Politikern rar

Geht es nach unseren Politikerinnen und Politikern, ist jeder von uns dazu aufgerufen, das eigene Leben so Umwelt- und Klimafreundlich zu gestalten, wie es eben im Rahmen des Möglichen ist. Jede kleine Entscheidung hilft und summiert sich so im großen Ganzen.  

Mobilität ist dabei ein wichtiges Thema. Umso angebrachter wäre es, wenn hier unsere Spitzenpolitiker mit guten Beispiel vorangehen würden. 

Klimaregierung mit Verbrenner-Autos


Ein frommer Wunsch, der recht wenig mit der Realität zu tun - das zeigt der neueste Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bei deutschen Politikern. Die selbsternannte Klimaregierung fällt im 17. Dienstwagen-Check erneut krachend durch, heißt es dazu von der DUH.

Mit durchschnittlich 187 g/km CO2-Emissionen überschreiten die Fahrzeuge von 6 von 9 Bundesministerinnen und -minister den europäischen Flottengrenzwert von 95 g/km auf der Straße deutlich. Schlusslicht ist Justizminister Marco Buschmann, dessen Dienstwagen den EU-Flottengrenzwert um das 2,5-fache verfehlt.

CO2-Ausstoß wird weniger 


Lediglich die Bundesministerinnen Lisa Paus, Svenja Schulze und Steffi Lemke halten mit ihren Elektroautos den CO2-Grenzwert auf der Straße ein. Außerhalb des Kabinetts sieht es ähnlich aus: Insgesamt erhalten 190 von 257 befragten Spitzenpolitikerinnen und -politikern aus Bund und Ländern eine Rote Karte, weil ihre Dienstfahrzeuge mindestens 20 Prozent mehr CO2 ausstoßen als erlaubt. 113 davon setzen auf besonders klimaschädliche Plug-in-Hybride.

Trotz erneuter klarer Grenzwertverfehlung hat sich der durchschnittliche reale CO2-Ausstoß der abgefragten Dienstwagen im Vergleich zum Vorjahr von 219 g/km auf 165 g/km reduziert. Dies liegt an einem gesteigerten Anteil batterieelektrisch betriebener Dienstfahrzeuge auf 23 Prozent. Die DUH sieht daher in ihrer 17. Abfrage positive Tendenzen, aber dennoch dringlichen Handlungsbedarf.

Thüringen liegt im letzten Drittel und ist "mit den Ergebnissen nicht zufrieden"

Im Bundesländervergleich landet Thüringen auf Platz 9. Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele schneidet mit seinem Elektroauto am besten ab, Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff am schlechtesten. Neben einem Elektroauto und zwei Plug-In-Hybriden besteht der Rest der Dienstwagenflotte aus Dieselfahrzeugen.

Für die Dienstwagen der Thüringer Landesregierung erhielt LandesWelle Thüringen auf Anfrage folgendes Statement der Thüringer Staatskanzlei: "Die Landesregierung ist mit den Ergebnissen des DUH-Dienstwagenchecks nicht zufrieden. Parallel zum Ausbau der E-Ladesäulen-Infrastruktur in Thüringen und im Bundesgebiet werden in den Fuhrparks der Ressorts elektrisch betriebene Dienstwagen zunehmen, auch die personenbezogenen Dienstwagen. 
Bislang gibt es mit dem Baden-Württemberger Ministerpräsidenten Kretschmann nur einen Ministerpräsidenten, der einen elektrischen Dienstwagen fährt, der auch den besonderen Sicherheitserwartungen an einen Dienstwagen des Ministerpräsidenten Rechnung trägt. Der Ministerpräsident ist grundsätzlich offen, entsprechend zu wechseln, sofern dieses Modell den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit Rechnung trägt."

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