Christopher Street Day in Erfurt - Hier kommt's zu Behinderungen

Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Fest- und Demonstrationstag der LGBTQAI*+ Community. Morgen (02.09.23) findet er in Erfurt statt. Er ist der zweite für dieses Jahr in Thüringen. Im September und Oktober finden noch weitere CSDs in Thüringen statt: in Gotha, Eisenach, Gera und Jena wird es weitere Demonstrationen geben. Eine Übersicht finden Sie hier: Klick!

Die Route


Die Demonstranten starten um 13 Uhr auf dem Domplatz und begehen dann einen Protestzug durch die Innenstadt, welcher am Hirschgarten und Theater vorbei führt. Gegen 14:30 Uhr wird es eine Kundgebung auf dem Domplatz geben, bevor der Zug sich Richtung Anger aufmacht und gegen 15:30 Uhr eine zweite Kundgebung abhält. Dort soll es auch ein Straßenfest geben, was bis 19 Uhr mit Ständen über die Themen und Forderungen des CSDs aufklärt und Künstlern, die auftreten. Gegen 22 Uhr steigt im Club Central die offizielle Pride Party. Hier gibt es nochmal die Route als Übersicht:


Karte von Erfurt mit der CSD Route, Bild: CSD Erfurt

Die Forderungen


Der Christopher Street Day ist auch ein Protesttag: es gibt Forderungen, die der CSD Erfurt an die Politik stellt. Zum einen fordern sie eine Ergänzung des Artikel 3 des Grundgesetzes, welcher auch als Antidiskriminierungsgesetz gilt: hier soll das Verbot der Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen und sexuellen Identität hinzugefügt werden. 

Auch an die Thüringer Landespolitik stellen sie Forderungen: sie wollen mehr Sichtbarkeit, wofür es seit 2018 auch ein Landesprogramm gibt in Thüringen. Allerdings kritisiert der CSD, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichen und durch einen Haushaltsvorbehalt die bestehenden Fördermittel jedes Jahr aufs neue auf der Kippe stehen. Auch soll mehr in die Gesundheit von queeren Menschen sowie Bildung über queere Vielfalt investiert werden.

"Queer" - was ist das?


Beim CSD geht es um Sichtbarkeit von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen bzw. der LGBTQIA+ Gemeinschaft. Das Akronym "LGBTQIA+" steht dabei für: Lesben, Gays (Engl. für Schwule), Bisexuelle, Transgeschlechtliche, Queere, Intergeschlechtliche und Asexuelle. Das Plus soll auch andere Gruppen mit einbeziehen, wie zum Beispiel nicht-binäre Menschen, also Personen, die sich nicht als eindeutig Mann oder Frau identifizieren. Gemeinhin hat sich der Begriff "queer" (Aussprache Englisch: "kwiir") etabliert. Das allgemeine Symbol der queeren Community ist die Regenbogenflagge, die sinnbildlich für das Bunte, Vielfältige steht. 

Der Christopher Street Day geht auf den s.g. "Stonewall Unruhen" zurück: in der Nacht zum 28. Juni 1969 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen queeren Menschen und der Polizei in New York City, als die Polizeibeamten eine Razzia im "Stonewall Inn" durchführten, eine Bar mit einem homosexuellen Zielpublikum in der Christopher Street. Das Ereignis wird von der queeren Bewegung als Wendepunkt im Kampf für Gleichbehandlung und Anerkennung angesehen. Deswegen werden die Demonstrationen auch heute noch "Christopher Street Day" genannt, nach dem Tag und dem Ort, an dem die Unruhen stattfanden. 





Bilder: CSD Erfurt

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