Die Beschuldigten sollen ihr Opfer - einem gemeinsamen Tatplan folgend - mit sieben Pistolenschüssen aus kurzer Entfernung getötet haben. Einer der Beschuldigten soll die Schüsse abgegeben, ein anderer den Tatort abgesichert und der dritte das Fluchtauto gefahren haben. Ein 62-jähriger soll die drei Männer zu der Tat an seiner damaligen Ehefrau angestiftet haben - damit geht es quasi um einen Auftragsmord.
Beschuldigtem drohte kostspielige Scheidung
"In dem Scheidungsverfahren drohte für den 62-jährigen Beschuldigten erheblicher, wirtschaftlicher Schaden. Dieser Schaden sollte abgewendet werden", erklärt Günnseisen. "Insgesamt sollen 30.000 Euro für die Tat bezahlt worden sein, das haben unsere umfangreichen Ermittlungen ergeben."
Die Angeschuldigten sind laut Staatsanwaltschaft seit Ende März 2023 in Untersuchungshaft. Keiner der vier habe bisher die Tatvorwürfe eingeräumt oder sich zur Sache geäußert. "Die Anklage liegt jetzt am Landgericht und wurde den Angeschuldigten zugestellt. Das Landgericht muss jetzt darüber befinden, ob es die Anklage zum Hauptverfahren zulässt und das hauptverfahren eröffnet. Wenn dem so ist, wird zeitnah eine Hauptverhandlung am Landgericht Erfurt stattfinden", erklärt der Oberstaatsanwalt den Rechtsweg.
Ermittlungen nach Hinweis wieder aufgenommen
Die Ermittlungen in dem lange zurückliegenden Mordfall waren nach Hinweisen eines wegen einer anderen Sache in Haft befindlichen Mannes wieder aufgenommen worden.
Mord werde mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft - der Anstifter werde dabei wie ein Täter behandelt.
Die Polizei hatte nach er Tat 2004 die Sonderkommission "Käfer" gegründet, die mehr als 500 Personen vernommen und 55 Spuren verfolgt hatte. Zwei Jahre nach dem Mord waren die Ermittlungen zunächst eingestellt worden.
(red/mit dpa)