"Wir haben zum ersten März unsere neue Geschäftsführerin, Katja Pfeiffer, eingestellt. Im Rahmen ihrer Einarbeitung sind Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung aufgefallen, die sich auf die Jahre 2020 bis 2023 beziehen", erklärt Manfred Müller, Vorsitzender des Jenaer Tafelvereins.
Prüfung bestätigt Verdacht
Daraufhin sei bei einer unabhängigen Stelle eine Prüfung der Unterlagen in Auftrag gegeben worden, bei der das ganze Ausmaß des Schadens zum Vorschein gekommen sei. Innerhalb der drei Jahre habe der Ex-Vorsitzende unrechtmäßig immer wieder Geld von den Vereinskonten abgehoben und zum Teil auf fragwürdige Konten im In- und Ausland transferiert. Daraufhin wurde von Seiten der Tafel umgehend im April Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Gera gestellt.
Mit den Verdacht konfrontiert, erklärte der ehemalige Vereinsvorsitzende laut Informationen des MDR, er habe kein Geld auf die Seite gelegt. Vielmehr sei er Internet-Betrügern aufgesessen. Zusammen mit seinem Anwalt habe er bereits Ende März Strafanzeige wegen Internetbetrugs bei der Polizei gestellt.
Die Ermittlungen sind noch im Gange.
Arbeit der Tafel kann weitergehen
Unabhängig davon, was dabei herauskommt, dürfte der Imageschaden für die Jenaer Tafel aber schwer ins Gewicht fallen. Dabei wollte man dort gerade in diesem Jahr mit der neuen Kooperation mit dem AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen samt neuer Geschäftsführerin dynamisch in die Zukunft starten.
Dass das trotz jüngster Ereignisse aber weiterhin das Ziel ist, bestätigt Frank Albrecht, Geschäftsführer des AWO Regionalverbands: "Wir sind für das, was stattgefunden hat nicht verantwortlich, wollen jetzt aber schauen, dass die wichtigen Aufgaben der Jenaer Tafel sichergestellt bleiben. Wir werden auch dafür sorgen, dass die Versäumnisse im Hinblick auf akkurate Buchführung und transparente Abrechnungen umgehend behoben werden."