Einschätzungen von Experten
Auch Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner hält die Gefahr für gering. "Batterien brennen sehr gerne. Ich gehe davon aus, dass das Paket nahezu komplett in der Atmosphäre verglüht", sagte der frühere Präsident der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa der Deutschen Presse-Agentur. "Vielleicht sieht man das Zerlegen ja als schöne Sternschnuppe.» Selbst, wenn Teilchen durchkämen, sei ein Treffer auf bewohntem Gebiet unwahrscheinlich. "Unter der großen Fläche, die das Paket überfliegt, ist sehr viel Wasser.»"
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst bezeichnete das Verglühenlassen als sinnvoll. «Das ist die beste Art und Weise, um Weltraumschrott zu vermeiden. Das ist im Prinzip eine positive Sache», sagte Gerst am Donnerstag in Washington, wohin er und sein Kollege Matthias Maurer Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begleiteten, um in der US-Hauptstadt Gespräche zur Zusammenarbeit von Amerikanern und Europäern etwa bei künftigen Mond-Missionen zu besprechen.
Um was für ein Objekt geht es?
Bei dem Objekt handelt es sich den Angaben zufolge um eine Plattform mit Batteriepaketen, die in etwa so groß wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt - das bislang größte Objekt, das aus der ISS abgeworfen wurde. Die Plattform wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten und dort zu verglühen.
Die Route über Thüringen
Die Batterie soll gegen 16:50 am 08.03.24 fliegen. Das ist die ungefähre Route:
Es handelt sich um einen unkontrollierten Wiedereintritt, deswegen sind genaue Vorhersagen sehr schwer. "Das Objekt wird allmählich durch die Atmosphäre abgebremst und verliert damit an Bahnhöhe", sagte der Leiter des Esa-Programms für Weltraumsicherheit, Holger Krag, dem Online-Portal der "Tagesschau". "Die großen Unsicherheiten kommen daher, dass wir nicht genau voraussagen können, wie dicht die Atmosphäre sein wird. Es hängt von vielen Faktoren ab und bleibt zu einem großen Teil dem Zufall überlassen. Insofern kann man selbst einige Stunden vorher den Ort noch nicht genau benennen. Man kann vielleicht einige Kontinente ausschließen, aber man kann die Vorhersage auf keinen Fall auf ein Land oder eine Stadt herunterbrechen."
(Red./dpa)