CDU sieht Ursachen in Berlin und Erfurt
Während die AfD feiert, ist die CDU auf Ursachensuche. CDU-Landesvorsitzender Mario Voigt dazu im LandesWelle-Interview: "Ich bin natürlich enttäuscht, wir hätten gern gewonnen. Wir haben deutlich zugelegt und mobilisiert, aber es hat am Ende nicht gereicht. Was ich vielfach in den Gesprächen gehört hab, ist, dass es ein klarer Denkzettel an Berlin ist. Die Menschen sind unzufrieden mit der Politik der Bundesregierung. Da gibt es einen Wechselwunsch hin zu einer Politik, die die Menschen nicht vor den Kopf stößt und das haben wir bei dieser Wahl erlebt."
Man dürfe jetzt allerdings nicht zulassen, dass mit dem Finger auf den Osten gezeigt wird, so Voigt. Jetzt ginge es um die eigentlichen Probleme der Menschen und die entsprechenden Lösungsangebote. Hier würde klar werden, dass sowohl die AfD keine Antworten habe und auch die Ampel in Berlin und Rot-Rot-Grün in Erfurt die falschen Antworten geben würden, sagt der CDU-Landesvorsitzende.
Höcke: Wähler nutzen jede Möglichkeit zum Protest
Auch der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke sieht im Ausgang der Sonneberger Stichwahl ein Signal an Berlin. "Natürlich sind die großen Themen mit ausschlaggebend gewesen. Wir haben eine große Glasindustrie im Bereich Sonneberg, die wird durch die künstliche Energieverteuerung in ihrer Existenz bedroht. Und sicherlich hat dann die große Politik auch dazu geführt, dass die Menschen in jetzt gewählt haben, wie sie gewählt haben. aber auch die Menschen außerhalb Sonnebergs nutzen jetzt die jede Gelegenheit um ihren Protest und ihre Unzufriedenheit Kund zu tun."
Ein Landrat könne allerdings nicht alle Fehler der Bundes- und Landespolitik ausmerzen, sondern nur Akzente in seinem Wirkungsbereich setzen, so Höcke.
AfD bundesweit mit starken Umfragewerten
Die Kommunalwahl in dem Kreis an der Grenze zu Bayern hatte bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Die AfD hat in Umfragen derzeit Aufwind, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern. In Thüringen wird die Partei mit Landeschef Björn Höcke vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet.
(red/ mit dpa)