Ab in die Pilze! - Das gibt's zu beachten

Thüringen gilt wegen seiner geologischen und klimatischen Gegebenheiten als Pilz-Eldorado. Etwa 4.300 Pilzarten sind nachgewiesen, rund 300 davon sind essbar. Wenige Dutzend davon werden regelmäßig als Speisepilze gesammelt. Die Hauptsammelzeit für Waldpilze ist zwischen September und Oktober, teilweise sind aber schon im August Pfifferlinge und Hexenröhrlinge zu finden.

Die richtigen Orte kennen: Pilzreiche Gebiete in Thüringen


Nach zuletzt reichlich Regen sind in vielen Thüringer Regionen die Pilze aus dem Boden gesprossen. Die Bedingungen für Pilzsammler seien jetzt optimal, sagte der ehrenamtliche Pilz-Sachverständige im Kreis Hildburghausen, Mario Wolf. Allerdings sei das Aufkommen regional sehr unterschiedlich. Während es etwa in den Höhenlagen des Thüringer Waldes "Pilze ohne Ende" gebe, müssten sich Sammler beispielsweise in der Gegend um Römhild noch gedulden. Die Trockenheit im August habe das Pilzwachstum in einigen Regionen verzögert. Wolf rechnet in diesem Jahr mit einer normalen Saison.

Pilze bevorzugen feuchte, schattige Orte, besonders nach einem Regenschauer. Moose, Lichtungen und Waldränder sind oft reich an Pilzen.

Die wichtigsten Speisepilze im Herbst


Während des Herbstes lassen sich in Thüringen zahlreiche Speisepilze sammeln. Zu den häufigsten und beliebtesten zählen:

Steinpilz (Boletus edulis): Einer der begehrtesten Pilze überhaupt, mit festem Fleisch und nussigem Geschmack.
Pfifferlinge (Cantharellus cibarius): Auch Eierschwämme genannt, sie bestechen durch ihre goldgelbe Farbe und würziges Aroma.
Maronenröhrling (Imleria badia): Ein naher Verwandter des Steinpilzes, der gerne in Nadelwäldern wächst.
Rotkappe (Leccinum aurantiacum): Besonders in Birken- und Mischwäldern zu finden, mit kräftigem, würzigem Geschmack.

Achten Sie darauf, nur die Pilze zu sammeln, die Sie sicher identifizieren können. Einige essbare Pilze haben giftige Doppelgänger, daher ist Vorsicht geboten.

Pilzbestimmung: Sicherheit geht vor


Auch wenn das Pilzesammeln viel Spaß macht, ist es wichtig, dass Sie nur Pilze mitnehmen, die Sie zweifelsfrei bestimmen können.

Ein paar Tipps zur sicheren Pilzbestimmung:

Pilzführer nutzen: Ein guter Pilzführer, sei es als Buch oder App, ist ein unverzichtbarer Begleiter. Achten Sie auf detaillierte Beschreibungen und Vergleichsbilder.
Pilzberater fragen: Viele Städte und Gemeinden bieten in der Pilzsaison Beratung durch Experten an. Diese helfen bei der Bestimmung und geben Sicherheit, dass Sie nur essbare Pilze mit nach Hause nehmen.
Finger weg von unbekannten Pilzen: Im Zweifel sollten Sie den Pilz lieber stehen lassen. Einige giftige Arten sehen essbaren Pilzen täuschend ähnlich, wie zum Beispiel der Knollenblätterpilz, der mit Champignons verwechselt werden kann.

Auch bei der Pilz-Pirsch auf die Natur achten!


Die Wälder Thüringens sind nicht nur ein Paradies für Pilzliebhaber, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Um die Natur zu schützen, sollten einige Regeln beachtet werden:

Nur so viel sammeln, wie Sie verwenden können: In Thüringen ist es erlaubt, Pilze für den Eigenbedarf zu sammeln. Jedoch gibt es Mengenbeschränkungen. Meist liegt diese bei etwa 2 Kilogramm pro Person und Tag.
Pilze vorsichtig ernten: Schneiden Sie die Pilze vorsichtig ab und lassen Sie die Wurzel im Boden, damit der Pilz nachwachsen kann.
Naturschutzgebiete respektieren: In bestimmten Gebieten, wie zum Beispiel Nationalparks, kann das Sammeln von Pilzen eingeschränkt oder verboten sein. Informieren Sie sich im Voraus, ob das Pilzesammeln an Ihrem Ziel erlaubt ist.

(red/ mit dpa)

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