5 Dinge, die man beim Reifenwechsel verkehrt machen kann

Auch wenn bei vielen für Winterräder die Faustregel: Von O bis O (von Oktober bis Ostern) gilt, dieser goldene Herbst mit seinen warmen Temperaturen hat doch viele dazu verleitet, die Sommerreifen noch etwas länger, als normal draufzulassen. Spätestens ab Mitte November sollten dann aber definitiv die Winter-Pneus aufgezogen werden. Denn ab dann können wir auch tagsüber Temperaturen dauerhaft im Frostbereich beziehungsweise um die Null-Grad-Grenze haben.

Wer seinen Reifenwechsel davor noch in Eigenregie erledigt, sollte jedoch auf einige Dinge achtgeben. Der TÜV Thüringen weist daraufhin, dass sowohl bei der Montage, als auch beim Einlagern einiges verkehrt gemacht werden kann.

1. Wagenheber schief angesetzt

Bereits beim Hochbocken des Fahrzeugs sind die ersten Fehler vorprogrammiert. Wer den Reifenwechsel auf dem falschen Untergrund, zum Beispiel auf einer abschüssigen Fahrbahn oder auf Kopfsteinpflaster durchführt, riskiert ein Einklappen des Wagenhebers. Hier kann es zu schweren Verletzungen kommen. Außerdem können dabei die Radaufhängung sowie Front- und Seitenschweller in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist daher unbedingt auf einen ebenen und festen Untergrund zu achten. Der Wagenheber darf nicht verkanten und muss an der dafür vorgesehen Stelle angesetzt werden. Wer hier einen Fehler macht, kann die Karosserie seines Fahrzeugs im Schwellerbereich beschädigen.

2. Unsachgemäße Montage – Radmuttern zu locker oder zu fest angezogen

Bei der Reifenmontage vertrauen viele Hobbyschrauber auf ihr Gefühl. Doch Radschrauben müssen immer mit dem dafür vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden. Zu locker ist hierbei genauso schlecht wie zu fest. Zu leicht angezogene Schrauben können sich im Zweifel lockern und während der Fahrt lösen. Zu fest angezogene Radschrauben belasten hingegen das Material von Felge und Schraube über Gebühr. Der altbekannte Spruch „nach fest kommt ab“ kann durchaus auch bei der Reifenmontage zutreffen. Die Radmuttern sollten immer über Kreuz angezogen und nach zirka 50 bis 100 Kilometern Fahrtstrecke erneut nachgezogen werden.
Bei laufrichtungsgebundenen Reifen ist darauf zu achten, dass sie richtig herum montiert werden. Auf der Reifenflanke befindet sich dafür ein Richtungspfeil, der in Verbindung mit dem Wort „Rotation“ die Laufrichtung des Reifens angibt.
Die einzulagernden Reifen sollten so markiert werden, dass man beim nächsten Reifenwechsel weiß, an welcher Stelle sie montiert waren. Dazu können die Reifenflanken mit Kreide beschriftet werden – beispielsweise mit einem VR für vorne rechts oder einem HL für hinten links. Die Reifen sollten nie über Kreuz sondern nur achsweise gewechselt werden.

3. Unwuchten der Räder oder Beschädigung im Reifen nicht bemerkt

Wer die Reifenmontage nicht vom autorisierten Fachmann durchführen lässt und lieber selbst Hand anlegt, bemerkt womöglich Beschädigungen an Reifen oder Felgen nicht. Auch auf das professionelle Auswuchten der Räder verzichtet er bewusst. Entstehen Unwuchten in den Rädern kann es zu einem ungleichmäßigen Abfahren des Reifenprofils kommen. Dies wirkt sich negativ auf Fahrverhalten und Fahrstabilität des Fahrzeugs aus. In jedem Fall sollten die Reifen vor dem Einlagern auf Beschädigungen wie eingefahrene Teile, Rissbildungen, Deformationen oder Schlitze untersucht werden. Dabei sollten Steinchen aus dem Reifenprofil entfernt werden.

Darüber hinaus sind eine Beurteilung des Gesamtzustands der Reifen sowie das Messen der Profiltiefe Pflicht. So kann man sich frühzeitig darauf einstellen, ob neue Reifen für die nächste Saison nötig sind. Generell ist in Deutschland eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Dennoch sollten Autofahrer ihre Reifen nicht ganz bis zum Grenzwert abfahren. Für Winterreifen sind jedoch mindestens 4 Millimetern empfehlenswert. Es ist ratsam, die Reifen und Felgen vor der Einlagerung gründlich zu säubern.

4. Luftdruck nicht korrekt angepasst

Nach jedem Reifenwechsel heißt es, den Luftdruck anzupassen. Wer glaubt, dass die eingelagerten Pneus schon keinen Druckverlust über die saisonale Auszeit erlitten haben, liegt falsch. Ein zu niedriger Reifendruck wirkt sich negativ auf Fahrverhalten, Bremsweg und Spritverbrauch aus. Vor der Einlagerung empfehlen die Hersteller den Reifendruck um 0,5 bar zu erhöhen.

5. Nicht optimale Lagerung der Reifen

Oftmals herrschen in der privaten Garage oder im Keller nicht die optimalsten Bedingungen für eine Einlagerung von Reifen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte die Reifen an einem kühlen, trockenen und vor allem auch dunklen Ort lagern. Stark schwankende Temperaturen mögen die Reifen genauso wenig wie direkte Sonnenlichteinstrahlung. Für die Lagerung bieten sich sogenannte Felgenbäume oder spezielle Wandhalterungen an. Diese entlasten die Reifen. Ansonsten sollten auf Felge aufgezogene Reifen liegend übereinander gestapelt eingelagert werden. Dafür ist eine saubere und ebene Unterlage ein Muss. Reifen ohne Felge sollten hingegen stehend aufbewahrt werden und regelmäßig, etwa einmal im Monat, um eine Viertel Drehung gedreht werden.

 
Der Tipp vom TÜV Thüringen: Beim Reifenwechsel lieber auf professionelle Hilfe vertrauen und den Reifenwechsel bei einer autorisierten Kfz-Werkstatt oder einem Reifendienst durchführen lassen und so auf Nummer sicher gehen!
UND: bitte nach dem Reifenwechsel die Radkappen auf den Winterrädern fest andrücken, damit sie nicht nach wenigen Kilometern abfallen.

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